Um ihre vielfältige Zivilgesellschaft beneiden muss die Israelis, wer die jüngsten Demonstrationen in Tel Aviv gesehen hat. Vertreter unterschiedlicher Gruppen forderten am Wochenende vorgezogene Neuwahlen, machten sich stark für den Austausch der Geiseln in den Händen der Hamas. Auch wenn in Tel Aviv und anderen Städten nicht Zehntausende, sondern nur Tausende Menschen auf die Straße gingen: Die Proteste erinnerten an die monatelangen Kundgebungen, mit denen regierungskritische Bürger im Sommer 2023 gegen die Justizreform mobil machten. Damals wollte Benjamin Netanjahu das Rechtssystem umbauen, auch um seine persönlichen Interessen zu schützen: Der Regierungschef muss bis heute mit einer Verurteilung wegen Korruption rechnen. Dass er von dem durchsichtigen Vorhaben ablassen musste, war ein Erfolg seiner Gegner. Sie erkannten in der angeblichen Reform den Versuch, die Demokratie zu demontieren.
Israel:Netanjahus stärkste Kritiker
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Sehr viele Israelis demonstrieren wieder in ihrem Land und fordern Neuwahlen. Das ist eindrucksvoll - klärt aber noch nicht, wie ein Regierungswechsel mitten im Krieg aussehen könnte.
Kommentar von Tomas Avenarius
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