In der evolutionären Anthropologie wird der Hüftschwung als "Einladung zum Sex" beschrieben. Bonobo-Weibchen, fanden Forscherinnen des Max-Planck-Instituts heraus, deuteten ihrem Gegenüber damit etwas an, zu dem es später noch kommen könnte.
Auch der menschliche Fokus liegt gerne auf Taille und Hüfte. Das argentinische Tangopaar Nieves/Copes etwa wurde für seinen Hüftschwung gelobt, so auch Elvis, Peter Kraus und Mikaela Shiffrin. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder postete jüngst ein Video, das ihn hüftschwingend im Stockholmer Abba-Museum zeigt. Eine Referenz, womöglich auch an Michelangelos David, der als bedeutendste Darstellung des männlichen Hüftschwungs in der Kunstgeschichte gilt. Auf den Tiktok-Kanal des Kanzlers angesprochen, erklärte Söder jetzt, Olaf Scholz habe "keinen besonders guten Hüftschwung".
Sollte er damit recht haben, könnte sich dies tatsächlich für Scholz als Manko beim Erschließen jüngerer Zielgruppen erweisen. Da Söder jedoch nur acht Jahre jünger ist als Scholz, sollte auch er sich nicht in Sicherheit wähnen: Vor allem bei Älteren ist der Schritt vom Hüftschwung zum Bandscheibenvorfall nicht weit.