Spitzengastronomie:Das Obszöne am Essen

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Drei: So viele Michelin-Sterne wie Jan Hartwig mit seinem neu eröffneten "Jan" hat noch kein Münchner Koch auf Anhieb erhalten. (Foto: Uli Deck/dpa)

In Deutschland fremdeln viele mit der Sterneküche, halten sie für elitär und ja, dekadent. Das Problem liegt aber eigentlich ganz woanders.

Kommentar von Franz Kotteder

Ein Menü für knapp 300 Euro pro Nase, Getränke extra - das schmeckt nicht jedem, ist aber in den mittlerweile zehn deutschen Drei-Sterne-Restaurants der Normalfall. Viele finden das empörend, ja geradezu obszön. In beinahe keinem Bericht über einen beliebigen Polit- oder Wirtschaftsskandal fehlt die Erwähnung, dass sich die beteiligten Personen in einem teuren Restaurant getroffen haben, um ihre Machenschaften zu besprechen. Dabei kostet so ein Abendessen oft auch nicht viel mehr als ein Ticket der oberen Kategorie für die Rolling Stones oder Helene Fischer, als eine bessere Opernkarte oder eine günstige Jahresdauerkarte für die Bundesliga.

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