Geschichte:Weichensteller

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Es gibt nichts Gutes, außer man tut es: Eine ehrenamtliche Sterbebegleiterin steht in einem Hospiz in Baden-Württemberg einer kranken Person bei. (Foto: imago stock&people)

Die Gründung der Diakonie vor 175 Jahren war eine sozialpolitische Großtat. Warum die Gesellschaft immer wieder solche Vorbilder braucht.

Kolumne von Heribert Prantl

Man kann Geschichte als Herrschaftsgeschichte beschreiben, als die Geschichte von Regenten und Regierungen, Parteien und Ideologien, als die Geschichte von Kriegen und Friedensschlüssen, als Wirtschafts- und Wissenschaftsgeschichte. Man kann Geschichte aber auch schreiben als die Geschichte von Vorbildern. Das ist nicht üblich, aber es lohnt sich. Vorbilder sind Leute, die sich nicht abfinden mit dem Satz: Ja, das ist schlimm, aber alleine kann man nichts bewirken. Sie beweisen dann, dass dieser Satz nicht stimmt, dass man auch als Einzelner handeln und andere zum Handeln anstiften, dass man Not und Elend mindern kann. Solche Leute sind wichtig für die Gesellschaft. Sie sind nicht fehlerfrei, manchmal nerven sie in ihrem Eifer - aber sie sind Weichensteller für eine bessere Zukunft.

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