Bundeswehr-Abhörfall:Russlands Spiel

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Eine "Taurus"-Lieferung in die Ukraine ist mit dem Leak noch unwahrscheinlicher geworden. (Foto: Andreas Arnold/dpa)

Die deutsche Spionageabwehr wirkt mitunter hilflos, das zeigt auch das Leak aus einer Telefonkonferenz der Offiziere über eine "Taurus"-Lieferung. Die gesamte Regierungskommunikation muss überprüft werden.

Kommentar von Georg Ismar

Die deutsche Spionageabwehr gibt mal wieder kein gutes Bild ab - und es wäre Zeit, den Ernst der Lage zu erkennen. Angefangen beim Bundesnachrichtendienst, der die russischen Angriffspläne auf die Ukraine unterschätzte, über den mitunter teilnahms- bis hilflos wirkenden Blick auf russische Desinformationskampagnen in Deutschland bis nun zur von russischen Hackern mitgeschnittenen Bundeswehr-Schalte. Russland intensiviert immer stärker den Kommunikationskrieg auch gegen Deutschland. Und nutzt die erbeuteten Informationen, in der die Optionen einer Taurus-Lieferung an die Ukraine und die Fähigkeit des Waffensystems, etwa zur Zerstörung der Krim-Brücke erörtert werden, als Beleg dafür, dass Deutschland längst Kriegspartei sei. Der Ton wird immer härter - in Deutschland nehmen viele das bislang kaum wahr.

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:Eine verhängnisvolle Schalte

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Von Georg Ismar

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