Rote Linien sind schnell gezogen. Dafür zu sorgen, dass sie eingehalten werden, ist schwieriger. Bei der roten Linie, die US-Präsident Joe Biden dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu im Sand des Gazastreifens gezogen hat, läuft der Amerikaner Gefahr, sich als schwach zu erweisen. Biden hatte Netanjahu gewarnt: Die israelische Armee dürfe die Stadt Rafah im Gazastreifen nicht angreifen. Zu viel Tod, zu viel neues Leid für die palästinensischen Zivilisten im Ramadan, dem heiligen Fastenmonat, in dem in Gaza jetzt auch noch Hungersnot droht. Und - das muss Biden gar nicht sagen - mitten im US-Vorwahlkampf, der den erneut kandidierenden Präsidenten nicht weniger umtreiben dürfte als das Schicksal der Palästinenser in Rafah.
Gaza-Krieg:Der Angriff auf Rafah wird kommen
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Joe Biden zieht eine "rote Linie", und Benjamin Netanjahu weiß, wie er nun zu tricksen hat. Den palästinensischen Zivilisten bleibt allenfalls eine Schonfrist.
Kommentar von Tomas Avenarius
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Manchen Israelis ist jedes Mittel recht, um die Hamas unter Druck zu setzen. Das Bündnis "Tzav-9" will die Not im Gazastreifen noch vergrößern und blockiert Hilfslieferungen. Dort droht schon jetzt eine Hungerkatastrophe.
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