Lebenslagen:Armut ist kein Schicksal

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Von Verlusten wollte er noch nichts hören: Ludwig Erhard mit seinem Buch "Wohlstand für alle". (Foto: UPI/SZ Photo)

Die Inflation trifft die einkommensschwachen Menschen in Deutschland hammerhart. Was wurde aus Ludwig Erhards Versprechen "Wohlstand für alle"? Ein Staat, der sich nicht um arme Menschen kümmert, ist sozial schwach.

Kolumne von Heribert Prantl

Die Inflation in Deutschland ist so hoch wie schon seit fünfzig Jahren nicht mehr. Die Mieten steigen, die Heizkosten steigen, die Lebensmittelpreise steigen. Das alles trifft die einkommensschwachen Menschen hammerhart, das trifft sie viel härter als die anderen, weil allein zwei Drittel ihres Monatseinkommens für die Dinge der Grundversorgung draufgehen; sie spüren daher die Inflation fünfmal so stark wie die Leute mit hohem Einkommen; das hat die Diakonie ausgerechnet. Abfedern, überbrücken, kompensieren können die Einkommensschwachen die Inflation kaum: Jeder dritte Haushalt in Deutschland hat kaum Ersparnisse, mehr als sechs Millionen der über 18-Jährigen sind überschuldet.

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