Koalition:Lieber mit Merz?

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Bekäme der es wirklich besser hin als sie? Friedrich Merz am Rednerpult des Bundestags. (Foto: Fabrizio Bensch/Reuters)

Die Sehnsucht nach einem Ende der Ampel und nach vorzeitiger Neuwahl ist verständlich. Aber das Risiko ist groß, dass es danach genauso anstrengend wird. Oder noch anstrengender.

Kommentar von Detlef Esslinger

Nur mal angenommen, diese Koalition zerbräche. Nur mal angenommen, Markus Söders Forderung würde umgesetzt, und am 9. Juni gäbe es in Deutschland nicht nur Europa- und zahlreiche Kommunalwahlen, sondern auch der Bundestag würde neu gewählt. Absurd ist Söders Forderung ja keineswegs. Selten, wahrscheinlich noch nie, gab es eine Bundesregierung, deren tragende Kräfte derart unterschiedliche Vorstellungen hatten, wohin sie das Land führen wollen. SPD und Grüne kommen nicht weg von der Idee, Wirtschafts- und Sozialpolitik sei vor allem eine Frage von Euros, die der Bundeshaushalt dafür zur Verfügung stellt. Die FDP wiederum wird wohl so lange auf der Schuldenbremse insistieren, bis die Bundeswehr nur noch aus 5000 Helmen besteht, dafür aber die Republik schuldenfrei an Putin übergeben werden könnte. Selten, wahrscheinlich noch nie, gab es eine Bundesregierung, deren tragende Kräfte ihre Konflikte auf derart unerwachsene Weise austragen. Die Sehnsucht, dieses Konstrukt mittels Neuwahlen zu beenden, ist verständlich.

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