Serien des Monats Oktober:Herrliche Gelfrisuren

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Auch Nicht-Fußballfans werden mit der Serie über David Beckham Spaß haben. (Foto: Beckham)

Ein Fußballstar aus den Nullerjahren, schrullige Inselbewohner nach Sebastian Fitzek und eine fiktive Chemikerin aus den Fünfzigern: die Empfehlungen der Redaktion.

Von Jakob Biazza, Aurelie von Blazekovic, Philipp Bovermann, Felix Hütten und Susan Vahabzadeh

Beckham

Worum geht's: David und Victoria, Fußballlegende und Spice Girl. Und ja, die Höhen und Tiefen in der Karriere des goldenen Jungen von Manchester United stehen im Vordergrund. Ein Herz für Fußball braucht man für diese Serie dennoch nicht. Victoria hat auch keins.

Heimlicher Star: Die Gel-Frisuren der Beckhams - in jeder Rückblickszene sind es andere - die wohl im Jahr 2005 zu ihrem exzentrischen Höhepunkt kamen.

Nicht geeignet für: Beziehungszyniker und Feinde der Nullerjahre. Aurelie von Blazekovic

Vier Folgen, auf Netflix.

Die Therapie

Larenz (Stephan Kampwirth) trägt seinen toten Hund Sindbad nach Hause. (Foto: Britta Krehl)

Worum geht's: Josy, die zwölfjährige Tochter von Viktor Larenz, verschwindet. Um den Verlust zu verarbeiten, zieht der Psychiater sich auf die Insel Parkum zurück. Dort gibt es: schrullige Inselbewohner, Watt, Sturm, einen verschwundenen Hund und Besuch von einer jungen Frau mit schizophrenen Wahnvorstellungen. Ansonsten gilt, wie immer bei Büchern von Sebastian Fitzek: Nichts ist, wie es scheint.

Heimlicher Star: Der klinische Psychiater Dr. Martin Roth, in der Buchvorlage eine Randfigur, in der Serie ein semi-autistischer Co-Star.

Nicht geeignet für: Menschen wie Denis Scheck, die das Werk Fitzeks für die "Nulllinie der deutschen Gegenwartsliteratur" halten. Jakob Biazza

Sechs Folgen, auf Prime.

Charité intensiv: Gegen die Zeit

Chirurg Georg Lurje bereitet sich an der Berliner Charité auf eine Lebertransplantation vor. (Foto: rbb/DOCDAYS Productions)

Worum geht's: Menschen, die an einem Organschaden leiden - einem schwachen Herzen, einer kollabierten Leber -, hoffen und bangen, dass sie ein Spenderorgan bekommen, um weiterleben zu können.

Heimlicher Star: Die Patientinnen und Patienten, die ungeschönt von ihrem Kampf ums Überleben erzählen.

Nicht geeignet für: Krankenhaus-Phobiker. Man sieht, spürt und riecht förmlich den Linoleumboden und die Desinfektionsmittel. Felix Hütten

Vier Folgen, in der ARD-Mediathek .

Eine Frage der Chemie

Brie Larson als Elizabeth Zott. (Foto: Apple TV+)

Worum geht's: Die Chemikerin Elizabeth Zott (Brie Larson) hat zwar Ende der Fünfzigerjahre einen Job an einem renommierten Institut ergattert, aber forschen darf sie nicht. Ihre Karriere macht sie über einen Umweg - eine Fernsehkochshow, die sie feministisch aufmöbelt.

Heimlicher Star: Die Ausstattung - sehr liebevoll ist die Zeit um 1960 herum rekonstruiert, basierend auf Privatfotos.

Nicht geeignet für: Leute, die immer alles mit der Realität abgleichen. Frauen, denen Steine in den Weg gelegt wurden, gab es damals genug, aber Elizabeth Zott ist reine Fiktion. Susan Vahabzadeh

Acht Folgen, auf Apple TV+.

Nackt über Berlin

Von der Nachbarwohnung aus beobachten Jannik (Lorenzo Germeno) und Tai (Anh Khoa Trần), ihren Gefangenen. (Foto: SWR/Studio.tv.film/Oliver Feist)

Worum geht's: Zwei Schüler sperren den Direktor ihrer Schule in seiner Wohnung ein. Ihr Gefangener hat nämlich ein dunkles Geheimnis, das sie aus ihm herauskitzeln wollen. Daneben kämpfen sie aber auch mit der Tatsache, dass sie halt jung sind. Und das ist bekanntlich verflucht kompliziert.

Heimlicher Star: Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Einer der beiden Jungen ist begeistert von klassischer Musik. Die biegt, auf der Tonspur, die düstere Handlung immer wieder zur Operette um. Ohne den wunderbar sonnigen, menschenfreundlichen Ton der Inszenierung von Axel Ranisch würde das aber nicht funktionieren.

Nicht geeignet für: Lehrer. Wobei, nein. Auch für Lehrer. Philipp Bovermann

Sechs Folgen, in der ARD-Mediathek .

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