"Scoop" mit Gillian Anderson:Königliche Selbstparodie

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Sie zurückhaltend, aber unerbittlich, er herrisch und selbstgewiss: Gillian Anderson als Emily Maitlis und Rufus Sewell als Prinz Andrew in "Scoop". (Foto: IMAGO/Landmark Media)

Netflix rekonstruiert in "Scoop", wie es zu dem desaströsen BBC-Interview von Prinz Andrew kam. Das wirkliche Gespräch ist dabei kaum zu übertreffen.

Von Alexander Menden

Die vielleicht beste Szene in "Scoop", der neuen Netflix-Produktion über die Anbahnung des desaströsen Interviews, das Prinz Andrew im November 2019 der BBC-Journalistin Emily Maitlis gab, zeigt den Prinzen in seinen Privatgemächern. Er sieht im Fernsehen einen Bericht über die Verhaftung des US-amerikanischen Pädokriminellen Jeffrey Epstein, zu dem er ein freundschaftliches Verhältnis pflegte. Im Hintergrund arrangiert derweil eine Bedienstete einen Haufen Plüschtiere auf dem Bett des Prinzen. Er dreht sich, sichtlich angefasst, zu ihr um und sagt: "Wie oft?" Die Frau ist offensichtlich verängstigt und ratlos. Wie oft er ihr noch erklären müsse, wo das kleine Känguru hinsoll, zischt der Prinz. Dann schickt er sie wütend hinaus.

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