Migration:Achtung, Scharfmacher

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Münsterländer aus gutbürgerlichem Hause: Jens Spahn. (Foto: Kay Nietfeld/picture alliance/dpa)

Jens Spahn fordert in einem Podcast "physische Gewalt" bei "irregulärer" Migration. Zur neuen Kälte in der politischen Rhetorik. 

Von Andreas Bernard

Seit einigen Tagen ist die politische Debatte in Deutschland von einer erstaunlichen Entfesselung der Sprache beim Thema Migration geprägt. Olaf Scholz' großes Spiegel -Interview vom letzten Samstag, in dem er "eine gewisse Härte" in der Asylpolitik fordert und auf dem Titelblatt betont: "Wir müssen endlich im großen Stil abschieben", wurde vor allem von führenden CDU- und CSU-Politikern offenbar als Lizenz dazu verstanden, den bislang geltenden rhetorischen Anstand der Rede aufzugeben und ihre migrationspolitischen Forderungen in einer neuen Form von Klartext zu präsentieren. Und Medien, deren Aufgabe eigentlich auch wäre, diese Verschiebung kritisch zu hinterfragen, stellen sich als Stichwortgeber in Podcasts zur Verfügung oder räumen ihre Titelseiten frei.

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