Sensiblere Gemüter würden sich mit einem Tag Abstand für einen Auftritt entschuldigen, wie ihn SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert am Sonntagabend hingelegt hat. Die Unverfrorenheit, mit der Kühnert den Machtanspruch der SPD in Nordrhein-Westfalen formulierte, wirkte auf viele Beobachter fast noch schlimmer als die Niederlage der SPD. Ein bisschen Demut hätte Kühnert also einen Tag später durchaus mitbringen können zu Frank Plasberg, zumal als Vertreter einer Regierung, die einen neuen Politikstil verkörpern will. Aber Demut ist nicht die Lieblingsdisziplin von Kevin Kühnert.
"Hart aber fair":Der renitente Herr Kühnert
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War da was? Kaum zeigten die ersten Prognosen den Absturz, fabulierte der Generalsekretär trotzig über eine SPD-Regierung in Düsseldorf. Bei Plasberg legt Kevin Kühnert nach. Demut? Fehlanzeige. Aber unterhaltsam ist's.
Von Josef Kelnberger
Meinung Nordrhein-Westfalen:Die SPD zeigt eine steile Lernkurve
Generalsekretär Kühnert hat trotz eines desaströsen Wahlabends den Anspruch auf Regierungsbildung formuliert. Darf er das? Selbstverständlich. Eine ganz andere Frage ist, ob der SPD so ein Auftritt guttut. Das hat Parteichef Klingbeil verstanden.
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