Freising:Weniger Feldhasen: Wildlebensraumberater sollen helfen

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Freising (dpa/lby) - Die Zahl der Feldhasen in Bayern sinkt seit Jahren - genauso wie in anderen Bundesländern und auch in Europa. Im Jahr 2016 seien im Freistaat etwa 60 000 Tiere von Jägern erlegt worden, sagte Christof Janko von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Vor rund zehn Jahren seien es dagegen jährlich noch um die 130 000 getötete Feldhasen gewesen. Zahlen für 2017 soll es erst Mitte des Jahres geben. "Diese Streckenzahlen spiegeln natürlich nicht die Population wieder, aber einen langfristigen Trend kann man daraus ableiten", sagte Janko. Besser wäre es zwar, die Tiere zu zählen, wie die Landesanstalt dies in kleinem Rahmen auch tue - aber für das ganze Bundesland sei das nicht möglich.

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Freising (dpa/lby) - Die Zahl der Feldhasen in Bayern sinkt seit Jahren - genauso wie in anderen Bundesländern und auch in Europa. Im Jahr 2016 seien im Freistaat etwa 60 000 Tiere von Jägern erlegt worden, sagte Christof Janko von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Vor rund zehn Jahren seien es dagegen jährlich noch um die 130 000 getötete Feldhasen gewesen. Zahlen für 2017 soll es erst Mitte des Jahres geben. „Diese Streckenzahlen spiegeln natürlich nicht die Population wieder, aber einen langfristigen Trend kann man daraus ableiten“, sagte Janko. Besser wäre es zwar, die Tiere zu zählen, wie die Landesanstalt dies in kleinem Rahmen auch tue - aber für das ganze Bundesland sei das nicht möglich.

Gründe für den Rückgang des Feldhasen gebe es mehrere: Ihr Lebensraum gehe etwa durch die Versiegelung von Agrarflächen verloren. Zudem machten den Hasen zu kalte und nasse Frühjahre zu schaffen, in denen die Jungtiere erfrieren. Auch die Jäger müssten verantwortungsvoll mit den Tieren umgehen und die Hasen nur jagen, wenn ihr Bestand vorher gezählt und für ausreichend befunden wurde.

Um die Lebensbedingungen für Feldhasen und andere Wildtiere zu verbessern, gibt es seit 2015 sogenannte Wildlebensraumberater in jedem Regierungsbezirk. Sie helfen vor allem Bauern und Kommunen kostenlos dabei, Wildtiere zu fördern, indem sie Lebensräume schaffen. „Wir haben 50 Bausteine und Maßnahmen im Angebot, mit denen wir die Tierwelt unterstützen können“, sagte Janko. So werden etwa Äcker in sogenannte Blühflächen umgewandelt, auf denen 30 bis 40 verschiedenen Pflanzenarten gesät werden, die fünf Jahre lang wachsen dürfen. „Damit schafft man ein Refugium für Wildtiere.“

Als Rückzugsort sind zudem Hecken und Altgrasstreifen nötig - etwa Böschungen, die nicht gemäht werden. Für diese natürliche Nutzung bekommt der Landwirt eine Erstattung - ungefähr gleich viel, wie wenn er beispielsweise Getreide anbauen würde. Besonders lohnt sich das für Bauern bei Flächen mit wenig Wasser, oder die schwierig zu bearbeiten sind. Auch für Insekten sind solche Blühflächen wichtig. Das Angebot werde gut angenommen. „Die Berater haben Land unter bei den Anfragen. Wir müssen da zum Teil sogar bremsen.“

In einigen Modellgebieten wie etwa in Lappersdorf bei Regensburg werden mehrere Maßnahmen getestet. Aktuell werden hier auch wieder die Hasen gezählt. Und seit 15 Jahren seien hier erstmals wieder Rebhühner gesehen worden. „Ich bin guter Dinge. Dass wir hier Hasen sehen, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Man brauche aber Geduld bei diesen Maßnahmen. Schon ein schlechtes Frühjahr könne die Population in einem Jahr empfindlich treffen.

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