Wetzlar:Tausende Osterhasen und Kleider für die Tafeln in Hessen

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Ein Mitarbeiter der Frankfurter Tafel hilft. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)

Bereits vor dem Osterfest haben die Tafeln in Hessen eine Großspende Osterware wie Schokohasen und -eier erhalten. Anderthalb LKW-Ladungen mit etwa 80.000...

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Wetzlar (dpa/lhe) - Bereits vor dem Osterfest haben die Tafeln in Hessen eine Großspende Osterware wie Schokohasen und -eier erhalten. Anderthalb LKW-Ladungen mit etwa 80.000 Artikeln seien im Zentrallager in Wetzlar eingetroffen, sagte Willi Schmid, Vorsitzender des Landesverbandes Tafel Hessen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Das reiche aus, um jede Tafel in Hessen noch vor den Feiertagen mit ausreichend Ostergaben zu versorgen.

Üblicherweise würden Osterartikel erst etwa zwei Wochen nach Ostern an die Tafeln gespendet. Schmid vermutet, dass die diesjährige Großspende mit der Verunsicherung des Handels aufgrund der nun zurückgezogenen Osterruhe zusammenhänge. Angaben zum Spender konnte er zunächst nicht machen.

Am Montagnachmittag teilte der Lebensmittelkonzern Nestlé Deutschland mit, der Spender zu sein. Bundesweit habe das Unternehmen über eine halbe Million Schokoladen-Osterhasen sowie mehr als 150.000 Schokoladen-Eier und Oster-Geschenkprodukte an 26 verschiedene Institutionen verschenkt.

Schmid bezeichnete den Umfang der Lebensmittelspenden vor Ostern insgesamt als „stabil“. Im Vergleich zum Vorjahr sei aber mehr gespendet worden. Das liege daran, dass im ersten Quartal 2020 die Regale in vielen Supermärkten aufgrund der „Hamsterkäufe“ leer gekauft waren und somit auch wenig für die Tafeln übriggeblieben war. Zudem sind laut Schmid im Frühjahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie etwa 60 Prozent der Tafeln in Hessen geschlossen gewesen. Derzeit sei lediglich eine hessische Tafel nicht im Betrieb.

Neben den Osterhasen gab es noch weitere erfreuliche Nachrichten für die Organisation: Nach einer Steuerbegünstigung, die kürzlich im Bundesfinanzministerium beschlossen wurde, hätten Händler den hessischen Tafeln mehrere Tausend Kleidungsstücke aus der auslaufenden Winterkollektion angeboten. „Normalerweise kriegen wir Kleiderspenden von Privatleuten und nur ganz, ganz selten von Geschäften“, sagte Schmid.

Aufgrund der Besteuerung sei es für die Händler bisher günstiger gewesen, die Ware zu vernichten als zu spenden, sagte Schmid. Das sei ein großes Hindernis für Kleiderspenden von Geschäften gewesen. Bis Ende des Jahres verzichtet der Bund nun auf die Mehrwertsteuer für Saisonware, also derzeit etwa Wintermäntel und -schuhe, die wegen des Lockdowns nicht verkauft werden konnten und nun an steuerbegünstigte Organisationen gespendet werden.

Die 57 Tafeln in Hessen unterstützen etwa 100.000 Menschen mit Essen und Dingen des täglichen Bedarfs, Tendenz steigend. Sie verteilen 25 000 Tonnen Lebensmittel pro Jahr an Bedürftige.

© dpa-infocom, dpa:210329-99-08089/3

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