Bothel:Ministerium: Kinder wollen in rumänischem Projekt bleiben

Trotz der Festnahme des deutschen Leiters sind immer noch Kinder aus Niedersachsen in dem umstrittenen Projekt Maramures in Rumänien untergebracht. Zwei seien...

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Hannover (dpa/lni) - Trotz der Festnahme des deutschen Leiters sind immer noch Kinder aus Niedersachsen in dem umstrittenen Projekt Maramures in Rumänien untergebracht. Zwei seien von Mitarbeitern des zuständigen Jugendamts und von einem Vater besucht worden, sagte Norbert Schnipkoweit, Abteilungsleiter im niedersächsischen Sozialministerium, am Donnerstag. „Beide wollen auf keinen Fall zurück nach Deutschland“, sagte er im Sozialausschuss des Landtags. Ein weiterer Jugendlicher aus Niedersachsen habe sich zum Zeitpunkt des Besuchs auf Reisen mit seiner rumänischen Pflegefamilie befunden.

Zu einem vierten Jugendlichen bestehe nur Kontakt über die deutsche Botschaft. Dieser war Ende August gemeinsam mit drei weiteren deutschen Minderjährigen von der rumänischen Kinderschutzbehörde in Obhut genommen worden. Aus dieser Gruppe kommen die Misshandlungsvorwürfe, welche die Ermittlungen ins Rollen brachten. Die Staatsanwaltschaft in Bukarest ermittelt gegen den deutschen Leiter sowie Mitarbeiter wegen Menschenhandels, Handels mit Minderjährigen und illegaler Freiheitsberaubung im Zeitraum von 2014 bis August 2019.

In dem Auslands-Projekt sind Kinder mit Drogen-, Kriminalitäts- oder psychischen Problemen untergebracht; die mit deutschen Heimen vergleichbaren Kosten finanzieren die zuständigen deutschen Jugendämter. Der in Bothel (Landkreis Rotenburg) ansässige Träger Wildfang hatte Kinder aus ganz Deutschland nach Maramures vermittelt. Nach der Razzia Ende August hatte ein niedersächsisches Jugendamt fünf Jugendliche zurück nach Deutschland geholt. In dem Projekt waren zuletzt Teenager aus den Landkreisen Leer, Aurich und Cuxhaven sowie aus der Stadt Wilhelmshaven untergebracht.

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