Berlin:Knapp 1000 frühere Heimkinder erhalten Anerkennungsleistung

Das sogenannte „Grüne Tor“ am Eingang zum Gelände der Rotenburger Werke. (Foto: Carmen Jaspersen/dpa/Archivbild)

Seit Anfang 2017 haben knapp 1000 frühere Heimkinder aus Niedersachsen Geld von der Stiftung Anerkennung und Hilfe erhalten. Dies teilte eine Sprecherin des...

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Hannover/Bremen (dpa/lni) - Seit Anfang 2017 haben knapp 1000 frühere Heimkinder aus Niedersachsen Geld von der Stiftung Anerkennung und Hilfe erhalten. Dies teilte eine Sprecherin des Bundessozialministeriums auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Mit der Zahlung wird anerkannt, dass die Frauen und Männer in der Nachkriegszeit in Einrichtungen der Behindertenhilfe oder Psychiatrie Leid und Unrecht erfahren haben. Als behindert oder auffällig eingestufte Menschen wurden sie geschlagen und ruhig gestellt. Manche wurden für Medizintests missbraucht. In Bremen haben seit Beginn der Stiftungslaufzeit im Januar 2017 knapp 90 Betroffene Anerkennungsleistungen erhalten.

Die Stiftung wurde von der Bundesregierung, den Bundesländern sowie der evangelischen und katholischen Kirche gegründet, um die Vergangenheit aufzuarbeiten und das Leid anzuerkennen. Bis Juni 2021 können sich Betroffene melden und eine Pauschale von 9000 Euro erhalten. Wer während des Aufenthaltes in der stationären Einrichtung sozialversicherungspflichtig gearbeitet hat, ohne dass die Einrichtung dafür Beiträge zur Sozialversicherung zahlte, kann zusätzlich bis zu 5000 Euro als Ausgleich für entgangene Rentenansprüche bekommen.

In Niedersachsen wurden bis Ende November insgesamt 10,3 Millionen Euro an 961 Betroffene ausgezahlt. In Bremen bekamen 88 Betroffene Leistungen von insgesamt rund 794 000 Euro. Bundesweit hat die Stiftung bislang insgesamt 16 500 Männern und Frauen eine Geldpauschale von 9000 Euro und/oder die Rentenersatzleistung von bis zu 5000 Euro gezahlt. Die ausgezahlte Gesamtsumme liegt bei rund 171,8 Millionen Euro. Die Stiftung geht davon aus, dass sich bis zum Ende der Laufzeit im Juni 2021 rund 25 000 Betroffene für den Erhalt von Stiftungsleistungen anmelden werden.

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