Rassismus - Frankfurt am Main:Streit um Mohren-Apotheken in Frankfurt

Frankfurt (dpa/lhe) - In Frankfurt hat die traditionelle Bezeichnung zweier Apotheken eine Debatte über Rassismus ausgelöst. Die Kommunale Ausländer- und Ausländerinnenvertretung (KAV) wirft zwei Apotheken mit dem Begriff Mohren im Namen vor, dass Namen und Logos rassistisch seien. Das Gremium fordert in einem Antrag die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung und den Magistrat deshalb auf, sich dafür einzusetzen, dass rassistische Bezeichnungen und Logos aus dem Stadtbild Frankfurts verschwinden.

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Frankfurt (dpa/lhe) - In Frankfurt hat die traditionelle Bezeichnung zweier Apotheken eine Debatte über Rassismus ausgelöst. Die Kommunale Ausländer- und Ausländerinnenvertretung (KAV) wirft zwei Apotheken mit dem Begriff Mohren im Namen vor, dass Namen und Logos rassistisch seien. Das Gremium fordert in einem Antrag die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung und den Magistrat deshalb auf, sich dafür einzusetzen, dass rassistische Bezeichnungen und Logos aus dem Stadtbild Frankfurts verschwinden.

Zuvor hatten mehrere Medien über den Vorstoß der Ausländervertretung berichtet. "Leider muss auch im Jahre 2018 noch immer darauf hingewiesen werden, dass Wörter wie "Neger" oder "Mohr" einen rassistischen Hintergrund haben. Viel zu lange wurden sie in Deutschland weder hinterfragt noch aufgegeben", heißt es in dem Antrag.

Gegenüber der "Frankfurter Rundschau" zeigte sich die Geschäftsführerin einer der betroffenen Apotheken erstaunt über die Kritik. Die in den 1960er-Jahren gegründete Apotheke trage den Namen Mohren schon sehr lange. Es sei ein bundesweit üblicher Name für Apotheken und gehe wohl auf die Verwendung von Arzneien aus fernen Ländern zurück.

Vor einem Jahr hatte sich der Fuldaer Karnevalsverein Südend Rassismusvorwürfen ausgesetzt gesehen. Dort war der "Neger vom Südend" über Jahre Bestandteil der Fastnacht. Ein Vereinsmitglied hatte sich dafür das Gesicht mit schwarzer Farbe geschminkt und war mit Perücke, Knochen-Kette und Leoparden-Fell beim Fuldaer Rosenmontagsumzug mitgelaufen. Im vergangenen Jahr verzichtete der Mann wegen Rassismus-Vorwürfen auf das Schwärzen des Gesichts und die Knochenkette.

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