Gedenken:Rassismus ist nicht mehr nur anderswo

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Zum Beispiel im Fußball: Spieler von RB Leipzig und dem FSV Mainz 05 präsentieren ein Banner gegen Rassismus. (Foto: Jan Woitas/dpa)

Der "Tag gegen Islamophobie" und der "Tag gegen Rassismus" sind Anklage-, Mahnungs- und Erinnerungstage. Und sie sind wichtig, tragen sie doch zu einer gesellschaftlichen Sensibilisierung bei.

Kolumne von Heribert Prantl

Es gibt fast jeden Tag irgendeinen Gedenktag. Es gibt den Tag der Arbeit, den der Gerechtigkeit und den der Bibliotheken; es gibt den Tag der Kinderrechte und den der Menschenrechte, den Europatag, den Tag des Denkmals und den Tag der Obdachlosen. Es gibt kaum einen Tag, der nicht einem besonderen Anliegen gewidmet ist. Man könnte also den "Internationalen Tag gegen Islamophobie" an diesem Freitag mit einem "Aha" vorbeiziehen lassen; den Gedenk-Donnerstag der nächsten Woche ebenso, es ist dies der "Tag gegen den Rassismus". Und die Leidenschaft, an die einzelnen Tage des Jahres Namens- und Gedenkschilder zu verteilen, könnte man als eine billige Nikolaus-Marotte der Vereinten Nationen belächeln. Es wäre, gerade bei diesen zwei Tagen, ein Fehler.

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