70 Stunden, sechs Tage die Woche, ohne Rechte, ohne Widerspruch. Das ist die Lebensrealität von Marta. Marta ist eine von geschätzt 600 000 sogenannten "Internas". Eine Frau, die sich in spanischen Familien um Haushalt und Kinder kümmert und auch bei der jeweiligen Familie wohnt. Oft kommen die "Internas" aus Südamerika. Sie reisen oft illegal ins Land ein und haben auch deshalb sehr wenige Rechte. Marta etwa zieht die Kinder einer fremden Familie auf und hat für einen Monatsverdienst von 1000 Euro ihren eigenen Sohn in Honduras gelassen. Jetzt haust sie in Madrid in der Besenkammer einer Wohnung der Familie, der sie hilft.
Das System beruht auf Ausbeutung, die Internas sind völlig abhängig vom Wohlwollen ihrer Arbeitgeber, sagt Karin Janker, die bis vor Kurzem SZ-Spanien-Korrespondentin war. In Spanien sei die Ausbeutung dieser "sin papeles" (Papierlose, da sie keine Aufenthaltsrechte haben) ein "offenes Geheimnis". Meist würden die Frauen aus Lateinamerika kommen und illegal in Spanien arbeiten. Dort seien sie "moderne Leibeigene", die oft nur "als Schmutz" behandelt würden.
Warum arbeiten in Spanien so viele illegale Haushaltshilfen? Welche Probleme bringt das mit sich, und wie kann es sein, dass die Frauen so schlecht behandelt werden, obwohl sie unersetzlich sind für Spanien? Janker berichtet auch über Wege in die Legalität und was diese Frauen besonders brauchen: Aufmerksamkeit.
Karin Jankers Reportage "Die in der Kammer sieht man nicht" finden Sie HIER.
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