Berlin:Zentralrat der Juden: Vorfälle nicht verschleiern

Berlin (dpa) - Mit Blick auf jüngste antisemitische Übergriffe hat der Präsident des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, Schulen aufgefordert, derartige Vorfälle nicht zu verschleiern, um den guten Ruf der Schule zu bewahren. "Es wäre völlig falsch, hier von Versagen zu sprechen", sagte Schuster bei einer gemeinsamen Tagung der Kultusministerkonferenz (KMK) mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland am Mittwoch in Berlin. "Warum sollten Lehrer jederzeit souveräne Lösungen parat haben, wenn auch Politiker sprachlos sind?", fragte Schuster. Jüngst hatte er ein Meldesystem für antisemitische Vorfälle an Schulen gefordert.

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Berlin (dpa) - Mit Blick auf jüngste antisemitische Übergriffe hat der Präsident des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, Schulen aufgefordert, derartige Vorfälle nicht zu verschleiern, um den guten Ruf der Schule zu bewahren. „Es wäre völlig falsch, hier von Versagen zu sprechen“, sagte Schuster bei einer gemeinsamen Tagung der Kultusministerkonferenz (KMK) mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland am Mittwoch in Berlin. „Warum sollten Lehrer jederzeit souveräne Lösungen parat haben, wenn auch Politiker sprachlos sind?“, fragte Schuster. Jüngst hatte er ein Meldesystem für antisemitische Vorfälle an Schulen gefordert.

Es gelte, Schüler davon zu überzeugen, dass Religionen gleichwertig sind. Dies umzusetzen, sei allerdings schwer. Schuster sprach sich daher für geeignete Materialen aus, die das Judentum in ihrer ganzen Vielfalt darstellen. Er appellierte an Ministerien und Landesinstitute, solche Materialen in den Ländern zu verbreiten. Außerdem sollten Judentum und Antisemitismus „stärker und verpflichtend“ zum Gegenstand der Lehrer-Ausbildung gehören. Der Vorsitzende der KMK, Helmut Holter, setzt beim Kampf gegen Antisemitismus auf Bildung und „Möglichkeiten zur Begegnung mit dem Judentum“. Dazu sei eine Internetseite mit didaktischen Materialien entwickelt worden.

Jüngst hatte der Fall einer Berliner Grundschule bundesweit für Aufsehen gesorgt, an der eine Zweitklässlerin von älteren Schülern aus muslimischen Familien wegen ihrer jüdischen Religionszugehörigkeit beschimpft worden war.

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