Kurzer Rausch aus Ballons:Lachgas als Partydroge: Was sind die Risiken?

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Lachgas-Rausch mit Folgen: Ein regelmäßiger Konsum kann zu einer Nervenschädigung und einem Vitamin-B12-Mangel führen. (Foto: Annette Birschel/dpa/dpa-tmn)

Die Nutzung von Lachgas als Freizeitdroge hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Doch neben der euphorisierenden Wirkung birgt die vermeintlich harmlose Partyatmosphäre erhebliche Gefahren.

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Berlin (dpa/tmn) - Neben der medizinischen Verwendung als Narkosemittel wird Lachgas zunehmend als Partydroge benutzt. Der Effekt in der Regel: starke Euphorie, auch Benommenheit und Halluzinationen. Inhaliert wird es durch Luftballons, die vorher mit Lachgas-Kartuschen befüllt werden.

Unmittelbar nach dem Inhalieren setzt der Rausch ein und hält ein paar Sekunden bis zu drei Minuten an, so Andrea Piest vom Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V. Doch das frei verkäufliche Gas kann sowohl kurz- als auch mittelfristig gefährlich sein.

Kurzer Rausch mit langen Folgen

Der regelmäßige Gebrauch von Lachgas kann laut Piest zu Vitamin-B12-Mangel und sogar einer Nervenschädigung führen. Setzt man den Ballon während des Konsums nicht zwischendurch ab, um normal Luft zu holen, kann es zu Sauerstoffmangel im Gehirn und in den Organen kommen.

Wer Lachgas konsumiert, sollte daher laut Piest den Ballon regelmäßig absetzen und möglichst im Liegen oder Sitzen inhalieren. Zudem sollte man talkumfreie Ballons verwenden, da das darin enthaltene Mineral nicht zum Einatmen gedacht ist. „Werden ausreichend Pausen eingehalten, verringert sich das Risikopotenzial für den Körper wieder“, so die Expertin.

Wenn Taubheitsgefühle in den Extremitäten auftreten, kann das auf eine Nervenschädigung und Unterversorgung hinweisen. In diesem Fall sollte dringend ärztlicher Rat eingeholt werden. Piest rät dazu, dem medizinischen Personal mitzuteilen, dass man Lachgas konsumiert hat, damit man Nebenwirkungen schnell entgegenwirken kann.

Vorsicht bei Mischkonsum

Um Risiken zu minimieren, sollte man generell auf Mischkonsum verzichten. Insbesondere sogenannte „Downer-Drogen“ wie GHB (Liquid Ecstasy), Alkohol und Opiate verstärken sich laut Piest gegenseitig. Und das Risiko besteht, ohnmächtig zu werden oder zu erbrechen.

Lachgas wird häufig in Kombination mit Cannabis konsumiert. So soll der Lachgasrausch verlängert und der Cannabis-Rausch intensiviert werden. Das kann laut Expertin Piest vor allem bei hohen Dosen gefährlich werden, da beide Substanzen den Blutdruck senken und sich somit das Risiko für eine Bewusstlosigkeit erhöht.

© dpa-infocom, dpa:231025-99-699723/2

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