Augsburg:Erstmals Fachausbildung für leicht verständliche Sprache

Augsburg (dpa/lby) - In Augsburg soll in den kommenden vier Jahren das Berufsbild "Fachkraft für Leichte Sprache" entwickelt werden. Wie der Caritasverband der Diözese Augsburg berichtete, startet das bundesweite Pilotprojekt am 1. Januar. Experten für leicht verständliche Sprache sollen insbesondere Veröffentlichungen von Behörden so umformulieren, dass diese für Lernbehinderte, geistig Behinderte und Demenzkranke oder auch Ausländer verständlich sind. Ab 2018 wird aufgrund einer Änderung des Behindertengleichstellungsgesetzes die Pflicht für Bundesbehörden zur Nutzung von "Leichter Sprache" ausgebaut. Dann müssen auch Bescheide bei Bedarf entsprechend erläutert werden.

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Augsburg (dpa/lby) - In Augsburg soll in den kommenden vier Jahren das Berufsbild „Fachkraft für Leichte Sprache“ entwickelt werden. Wie der Caritasverband der Diözese Augsburg berichtete, startet das bundesweite Pilotprojekt am 1. Januar. Experten für leicht verständliche Sprache sollen insbesondere Veröffentlichungen von Behörden so umformulieren, dass diese für Lernbehinderte, geistig Behinderte und Demenzkranke oder auch Ausländer verständlich sind. Ab 2018 wird aufgrund einer Änderung des Behindertengleichstellungsgesetzes die Pflicht für Bundesbehörden zur Nutzung von „Leichter Sprache“ ausgebaut. Dann müssen auch Bescheide bei Bedarf entsprechend erläutert werden.

Die gemeinnützige Gesellschaft der Augsburger Caritas betreibt schon länger eine Fachabteilung für leicht verständliche Sprache. Frauen und Männer mit Lernschwierigkeiten arbeiten dort zusammen mit Sozialpädagogen in einem Team, um komplizierte Texte in einfache Sprache zu übersetzen. In Augsburg sollen nun erstmals Fachkräfte entsprechend ausgebildet werden. „Zwölf Personen mit Lernschwierigkeiten werden an der ersten Ausbildung zur Fachkraft für Leichte Sprache teilnehmen und danach als erste in Deutschland diesen Ausbildungsabschluss in den Händen halten“, berichtete die Caritas.

Die Idee zu der Ausbildung kommt von dem internationalen Netzwerk Leichte Sprache. In dem seit 2006 bestehenden Verein haben sich Fachstellen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Italien zusammengeschlossen. Das in Münster angesiedelte Netzwerk will für eine bessere Integration sorgen. „Alle Menschen sollen alles verstehen“, fordert das Netzwerk. Erst dadurch könnten alle „überall mitmachen“.

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