Gender-Debatte:Vom Verschwinden der Frauen

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Heißt Selbstbestimmung auch Selbst-Definition? Szene von einer Kundgebung gegen Sexismus im spanischen Valencia. (Foto: Jorge Gil/dpa)

Den Geschlechtsstatus einfach mal auf dem Amt ändern? Das soll vielen das Leben leichter machen. Es birgt aber Gefahren für andere.

Von Susan Vahabzadeh

Ein Satz aus dem Grundsatzprogramm der Grünen, an dem sich viele Feministinnen stören, hat es nicht ins vorläufige Wahlprogramm geschafft: "Alle Menschen haben ausschließlich selbst das Recht, ihr Geschlecht zu definieren." Was das heißen soll, kann man im Entwurf zu einem Selbstbestimmungsgesetz nachlesen, das die Grünen schon zweimal erfolglos zur Abstimmung im Bundestag gestellt haben. Beim existierenden Transsexuellengesetz besteht dringender Reformbedarf, bislang werden Transpersonen unwürdigen Begutachtungen ausgesetzt. Die Lösung, die die Grünen vorschlagen, schießt aber über das Ziel hinaus: Sie sieht vor, dass sich jeder und jede einfach als das eintragen darf, was er oder sie sein möchte, ohne Rückfragen, und beinhaltet ein Offenbarungsverbot, das unterbinden soll, diese Geschlechtswechsel benennen zu dürfen. Mit der CDU wird das schwierig, aber in jeder anderen Konstellation bekämen die Grünen ihr Selbstbestimmungsgesetz vielleicht endlich durch. Aber ist es deswegen wirklich mehrheitsfähig?

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