Moskau:Oper Stuttgart erinnert an Serebrennikow

Stuttgart (dpa/lsw) - Der russische Kultregisseur Kirill Serebrennikow sitzt zur Premiere der Oper "Hänsel und Gretel" in Stuttgart heute weiter in Moskau fest. Das Ensemble sei "wütend und traurig", dass der Künstler am Arbeiten gehindert werde, hatte Intendant Jossi Wieler vorab gesagt. Die Oper reagierte "erschüttert", als am Dienstagabend bekannt wurde, dass der Hausarrest und das Arbeitsverbot gegen den 48-Jährigen bis zum 19. Januar verlängert wurde. Bereits am Nachmittag ist eine Podiumsdiskussion unter dem Titel "Chronik der Ereignisse - Kirill Serebrennikow im Visier der Staatsgewalt" in der Oper geplant.

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Stuttgart (dpa/lsw) - Der russische Kultregisseur Kirill Serebrennikow sitzt zur Premiere der Oper „Hänsel und Gretel“ in Stuttgart heute weiter in Moskau fest. Das Ensemble sei „wütend und traurig“, dass der Künstler am Arbeiten gehindert werde, hatte Intendant Jossi Wieler vorab gesagt. Die Oper reagierte „erschüttert“, als am Dienstagabend bekannt wurde, dass der Hausarrest und das Arbeitsverbot gegen den 48-Jährigen bis zum 19. Januar verlängert wurde. Bereits am Nachmittag ist eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Chronik der Ereignisse - Kirill Serebrennikow im Visier der Staatsgewalt“ in der Oper geplant. 

Die wegen der Inhaftierung Serebrennikows unvollendete Inszenierung dürfte auch von Protest gegen russische Justizwillkür begleitet werden. Politiker und Künstler hatten das Verfahren gegen den gesellschaftskritischen Regisseur als politisch motiviert bezeichnet. Sie hatten seine Freilassung gefordert. Die russische Justiz wirft dem renommierten Regisseur vor, staatliche Fördergelder veruntreut zu haben. Der Künstler bestreitet dies.

Im Mittelpunkt der Bühnenproduktion steht ein abendfüllender Spielfilm Serebrennikows. Er erzählt das Märchen „Hänsel und Gretel“ im Kontext der Globalisierung - am Schicksal von zwei afrikanischen Kindern aus Ruanda, die auf der Suche nach dem Glück in die Welt des Konsums nach Stuttgart gelangen. Das Staatstheater will es Serebrennikow nach seiner Freilassung noch ermöglichen, die Oper selbst komplett zu inszenieren.

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