US Supreme Court:Gegen den Willen des Volkes

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Die Richter des Supreme Court, die entschieden haben: Samuel Alito (vorne, l-r) Clarence Thomas, John Roberts, Stephen Breyer, Sonia Sotomayor, Brett Kavanaugh (hinten, l-r), Elena Kagan, Neil Gorsuch, Amy Coney Barrett. Am Freitag wurde als neue Richterin Ketanji Brown Jackson vereidigt, die Stephen Breyer ersetzen wird. (Foto: Erin Schaff/dpa)

Abtreibung, Waffen, Klima, Kirche und Staat: Die Entscheidungen des Supreme Court bedeuten für die USA keine Rückkehr in düstere Zeiten, sondern den Aufbruch in eine finstere Zukunft.

Von Andrian Kreye

Zu den Texten, die einem gerade helfen, das Ausmaß der Supreme-Court-Entscheidungen in diesen Wochen zu verstehen, gehörten nicht nur die Begründungen der obersten Richter und unzählige Analysen und Essays, sondern auch ein Tweet: Die Autorin Jessica Khoury aus South Carolina schreibt sonst Jugendromane wie "Silberdrache" oder "Ein Kuss aus Sternenstaub". Nur wenige Stunden nach der Aufhebung des Grundsatzurteiles "Roe versus Wade", welches seit 1973 das Recht auf Abtreibung garantiert hatte, tweetete sie am vergangenen Freitag: "Löscht noch heute eure Perioden-Kalender-Apps." Der Tweet machte die virale Runde nicht nur aus den pragmatischen Gründen, um die es gleich gehen soll. Er zeigt auch, dass es bei diesen Grundsatzurteilen nicht nur darum geht, die Errungenschaften des 20. Jahrhunderts zu revidieren. Hier wird eine finstere Zukunft zementiert.

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