Passionstheater Oberammergau:Gerettet ist niemand und nichts

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Julius Caesar (Andreas Richter, Mitte) wird vom Volk verehrt. Die roten Kappen erinnern an Trump? Absolut gewollt. (Foto: Arno Declair)

Was kommt, wenn der Tyrann tot ist? In Oberammergau inszeniert Christian Stückl "Julius Caesar" als aktuellen Polit-Thriller - mit ziemlich eindeutigen Bildern.

Von Christiane Lutz

"Julius Caesar" gilt als das Stück von William Shakespeare, in dem wirklich keinerlei Humor vorkommt. Keine lustigen Verwechslungen, keine süffigen Witzchen, für die Shakespeare ja auch berühmt ist. Es gibt nichts zu lachen in Rom, nachdem der Herrscher Julius Caesar ermordet worden ist von Brutus und seiner Entourage, Verteidiger einer Republik, für die sie selbst aber keine Ideen haben. Christian Stückl erlaubt sich in seiner Adaption circa zwei Witze im Text, darunter ein "Arschgesicht" - das war's. Er meint es verdammt ernst mit Shakespeares "Julius Caesar", den er im Oberammergauer Passionstheater mit Laienspielerinnen und -spielern aus dem Dorf inszeniert hat.

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