Mal eine eher kleine, eher private Anekdote zum sehr großen, sehr öffentlichen Thema Sexismus, strukturelle Benachteiligung von Frauen und fein gewählter Blindheit. Man bekam vor ein paar Jahren von einem enorm lieben Menschen einen Plattenspieler geschenkt, hatte aber - in der Jugend waren CDs angesagter - kaum Platten zum Spielen. Man ging also in einen passenden Laden und kaufte ein paar Alben, die irgendwann beim Aufwachsen wichtig waren oder einfach so gut. "Eric Clapton Unplugged", zum Beispiel. Tom Waits' "Closing Time" sowieso. "Check Your Head" von den Beastie Boys natürlich auch. Hendrix war dabei und die Meters und, wirklich sehr zufällig, es tauchte im Augenwinkel auf und "Masseduction" gab es nicht: "Daddy's Home", von St. Vincent.
Frauenquote bei Rock im Park:Jan Delay wäre in dieser Logik eine Frauenband
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Frauen und moderne Musik bei "Rock im Park" - Abbildung ähnlich.
(Foto: dpa)Herzlich willkommen in der Musikindustrie 2022: Bei "Rock im Park" stehen 270 Musiker auf der Bühne. 13 davon Frauen. Waren bestimmt nicht mehr Musikerinnen zu finden. Oder?
Von Jakob Biazza
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