Was auch immer der meuternde Wagner-Chef Jewgenij Prigoschin sich von seinem angedrohten "Marsch der Gerechtigkeit" auf Moskau versprochen haben mag: Schwer vorstellbar ist, dass der Söldner-Führer im Alleingang gehandelt hat. Prigoschin, ein knasterfahrener Krimineller und Intrigant, dürfte sich vor dem Aufstand, den er gerade angezettelt hat, mit unzufriedenen russischen Offizieren kurzgeschlossen haben. Viele ranghohe Moskauer Uniformierte werden Putins dilettantische Kriegspolitik ablehnen; der Präsident verheizt die russische Armee in der Ukraine. Jetzt scheint Prigoschin in der ersten Runde ganz offensichtlich irgendetwas erfolgreich ausgehandelt zu haben mit dem Kreml. Warum sonst sollte er, gerade erst beschimpft von Putin persönlich als Hochverräter, plötzlich klein beigeben und seine meuternden Soldaten zurückpfeifen?
Aufstand der Gruppe Wagner:Das russische Trauma
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Präsident Putin kennt die Geschichte seines Landes. Schon einmal folgten auf einen Aufstand in Russland Krieg, Zerstörung, der Tod von Millionen.
Von Tomas Avenarius
Wagner-Aufstand in Russland:Vielleicht hat sich Prigoschin einfach überschätzt
Zunächst waren Putin Söldner im Kampf gegen die Ukraine willkommen. Doch dann forderte ihn der Wagner-Chef heraus. Szenen eines Machtkampfs.
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