Wagner-Aufstand in Russland:Vielleicht hat sich Prigoschin einfach überschätzt

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Jewgenij Prigoschin in einem Militärfahrzeug auf einer Straße in Rostow am Don. (Foto: -/dpa)

Zunächst waren Putin Söldner im Kampf gegen die Ukraine willkommen. Doch dann forderte ihn der Wagner-Chef heraus. Szenen eines Machtkampfs.

Von Frank Nienhuysen

Er war auf dem Weg ins russische Machtzentrum. Aber auf halber Strecke nach Moskau hat Jewgenij Prigoschin dann doch abgedreht. Womöglich erschien ihm die Lage zu aussichtslos. "Unsere Kolonnen kehren um und gehen in die entgegengesetzte Richtung zurück zu den Feldlagern", sagte Prigoschin am Samstagabend. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko präsentierte sich als Vermittler, der nach Absprache mit Kremlchef Wladimir Putin mit Prigoschin gesprochen und eine Vereinbarung ausgehandelt habe. Die Wagner-Kämpfer, von denen 5000 im Konvoi auf dem Weg nach Moskau gewesen sein sollen, erhalten demnach eine Sicherheitsgarantie. 5000 Kämpfer hätten sicher nicht gereicht, um einen Machtkampf gegen die russische Armeeführung zu gewinnen. Auch tschetschenische Truppen des Republikchefs Ramsan Kadyrow waren bereits auf dem Weg, um die Wagner-Söldner aufzuhalten.

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