Nachruf auf Peter Simonischek:Steirischer Prachtkerl

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Peter Simonischek war in Österreich ein Publikumsliebling. Niemand hat den "Jedermann" in Salzburg so oft gespielt wie er: mehr als hundert Mal. (Foto: Barbara Gindl/dpa)

Er glänzte am Wiener Burgtheater, im Film "Toni Erdmann" und als idealer "Jedermann". Zum Tod von Peter Simonischek.

Von Christine Dössel

Peter Simonischek war ein Bild von einem Mann und ein Schwergewicht von einem Schauspieler, im Theater einer der großen, vielseitigen Charakterdarsteller. Richtig berühmt aber und auch außerhalb Österreichs weltbekannt wurde er erst im fortgeschrittenen Alter durch eine Filmrolle, mit der man ihn seither unverzüglich und für immer in Verbindung bringt: der des spaßterroristischen Vaters in "Toni Erdmann". Verkleidet mit einer schwarzen Neandertaler-Perücke und einem Monstergebiss reist er seiner workaholischen Manager-Tochter in deren Einsatzgebiet in Bukarest nach und bringt sie von einer peinlichen Situation in die nächste. Wie er da unerschrocken hässlich und schnaufend durch den Film tappt und versucht, den Business-Panzer seiner Tochter aufzubrechen, war ganz großes Theater und im Zusammenspiel mit der großartigen Sandra Hüller ein Ereignis. Der Film von Maren Ade war 2016 in Cannes der Knaller, wurde später mit dem Deutschen sowie dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet und sogar für den Oscar nominiert.

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