Hamburg:„Gorch Fock“-Kapitän: Der Marine fehlt es an Nachwuchs

„Gorch Fock“-Kapitän Nils Brandt. (Foto: Frank Molter/dpa/Archivbild)

Die Marine hat nach Angaben des "Gorch Fock"-Kapitäns Nils Brandt im Wettbewerb mit Heer und Luftwaffe zu wenige Bewerber und Bewerberinnen. Das liege auch an...

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Hamburg (dpa) - Die Marine hat nach Angaben des „Gorch Fock“-Kapitäns Nils Brandt im Wettbewerb mit Heer und Luftwaffe zu wenige Bewerber und Bewerberinnen. Das liege auch an der langen Sanierung des Segelschulschiffs, sagte Brandt in einem Interview für einen neuen Bildband „Mythos Gorch Fock“. „Wir standen fast fünf Jahre nicht wirklich zur Verfügung, konnten keine Werbung für die Marine machen.“

Auch schreckten die langen Fahrten ohne Landgang viele Interessenten ab. „Hinzu kommt, dass unsere Heimatbereiche wie Kiel, Wilhelmshaven und Rostock nicht gerade zu den bevölkerungsreichsten Gegenden in Deutschland zählen. Die Luftwaffe kann dagegen sagen: Komm zu uns, dann kannst du an der Bundeswehr-Uni in München studieren.“

Die „Gorch Fock“ segelt derzeit mit Brandt auf ihrem ersten Auslandstörn seit der Sanierung bei den Kanarischen Inseln. Die Generalüberholung des über 60 Jahre alten Dreimasters hat den Steuerzahler 135 Millionen Euro gekostet. Für die Offiziersanwärter und -anwärterinnen sei „die Zeit auf der Gorch Fock nach wie vor ein ganz wichtiger Bestandteil der Ausbildung bei der Marine“, sagte der Kapitän. Die Erfahrung von Wind und Wellen auf dem Großsegler und die Erziehung zur Kameradschaft ließen sich nicht ersetzen.

Der Bildband mit Schwarz-Weiß-Fotografien der Hamburger Fotografin Kathrin Wahrendorff kommt am Donnerstag in den Handel. Sie hat 1999 und 2008 große Fahrten der „Gorch Fock“ mit der Kamera begleitet.

© dpa-infocom, dpa:211215-99-387781/3

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