Polen:"Wenn in Polen nur Frauen wählen würden, hätten die Rechten keine Chance"

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Agnieszka Holland beim Internationalen Festival des unabhängigen Kinos Off Camera im Mai in Krakau. (Foto: Imago/Beata Zawrzel)

Der Regisseurin Agnieszka Holland gilt in ihrer Heimat als "Vaterlandsverräterin". Ein Gespräch über Kunst, Protest und den Rückzug ins Private.

Interview von Viktoria Großmann, Warschau

Agnieszka Holland gibt in einem Innenhof im Zentrum von Warschau Interviews. Gerade ist sie im Gespräch mit dem tschechischen Fernsehen, da kommt ein Mann in kurzen Hosen, Käppi, Military-Shirt, macht ungefragt Fotos, mischt sich ein. Holland steht auf, redet minutenlang mit dem etwa zwei Köpfe größeren Mann, der die muskulösen Arme vor der Brust verschränkt. "Sie sind keine Polin", sagt er. Holland wurde 1948 in Warschau geboren, lebt seit 1981 auch in Frankreich. Die Politik der rechten PiS-Regierung zu kritisieren, darf sie sich nach Ansicht des Mannes nicht erlauben, er sieht in ihr eine Feindin Polens. "Polen ist groß", sagt Holland zu ihm und breitet die Arme aus. "Man kann in diesem Land verschiedene Meinungen haben."

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