Flugzeugentführung nach Entebbe:Was der Diktator nicht wusste

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Ein an der Befreiungsaktion beteiligter Pilot wird nach der Rückkehr am 7. Juli 1976 auf dem Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv gefeiert. (Foto: UPI/dpa)

Lange galt es als möglich, dass der ugandische Herrscher Idi Amin in die Flugzeugentführung von Entebbe 1976 eingeweiht war. Ein historischer Aufsatz kommt zu dem Schluss: So war es wohl nicht.

Von Willi Winkler

In den Siebzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts war Idi Amin der Lieblingsdiktator der westlichen Medien. Mit Hilfe der USA, Israels und Westdeutschlands hatte sich der ehemalige Leutnant der britischen Kolonialarmee 1971 an die Macht in Uganda geputscht und erregte schon bald Aufsehen wegen der Brutalität, mit der er sich echter und vermeintlicher Feinde entledigte. In den acht Jahren seiner Herrschaft sollen in seinem Auftrag Hunderttausende Menschen ermordet worden sein; nicht wenige landeten gleich bei den Krokodilen im Victoriasee. Ein dokumentarischer Film von Barbet Schroeder von 1974 präsentierte ihn in seiner ganzen operettenhaften Leutseligkeit: Weil England damals unter einer Wirtschaftskrise litt, veranstaltete der ehemalige Untertan Ihrer Majestät eine Spendenaktion für das notleidende Königreich.

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