Gundelfingen an der Donau:Steinerne Sozialismus-Relikte in Schwaben unterm Hammer

Gundelfingen (dpa/lby) - Monumentale Denkmäler früherer kommunistischer Diktatoren sollen an diesem Samstag in Gundelfingen für mehrere 100 000 Euro verkauft werden. Der ehemalige Eigentümer einer Natursteinfabrik in Schwaben hatte die Stein- und Bronze-Skulpturen nach dem Zusammenbruch des Ostblocks erworben. Der inzwischen verstorbene Unternehmer Josef Kurz wollte damals einen Skulpturenpark eröffnen. Sein Sohn will nun die verbliebenen sozialistischen Denkmäler bei einer weltweiten Internetauktion verkaufen, nachdem das Museumsprojekt schon seit mehr als 20 Jahren gescheitert ist.

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Gundelfingen (dpa/lby) - Monumentale Denkmäler früherer kommunistischer Diktatoren sollen an diesem Samstag in Gundelfingen für mehrere 100 000 Euro verkauft werden. Der ehemalige Eigentümer einer Natursteinfabrik in Schwaben hatte die Stein- und Bronze-Skulpturen nach dem Zusammenbruch des Ostblocks erworben. Der inzwischen verstorbene Unternehmer Josef Kurz wollte damals einen Skulpturenpark eröffnen. Sein Sohn will nun die verbliebenen sozialistischen Denkmäler bei einer weltweiten Internetauktion verkaufen, nachdem das Museumsprojekt schon seit mehr als 20 Jahren gescheitert ist.

Die Versteigerung wird insbesondere in Dresden aufmerksam verfolgt. Denn das prominenteste der sechs Exponate ist ein Lenin-Monument, das zu DDR-Zeiten am Dresdener Hauptbahnhof stand und als „roter Bahnhofsvorsteher“ bekannt war. Nach der Initiative eines Linken-Stadtrats wird kontrovers darüber diskutiert, ob die sächsische Landeshauptstadt den riesigen Sowjetführer zurückholen soll.

Die Stadt hat mittlerweile aber klar gemacht, dass sie kein Geld für einen Ankauf des 80-Tonnen-Denkmals hat, das mindestens 150 000 Euro bei der Auktion bringen soll. Selbst eine Schenkung würde Dresden nicht sofort annehmen: Sollte die Stadt das Angebot bekommen, das Denkmal kostenlos zurückzubekommen, müsste vor Annahme dieser Schenkung geprüft werden, ob und in welcher Höhe Folgekosten entstehen sowie wer diese trägt, sagte Dresdens Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Die Linke).

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