Geschlechterforschung:Von Sex und Sozialismus

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Die sowjetische Kosmonautin Walentina Tereschkowa (links) traf 1973 die amerikanische Bürgerrechtlerin Angela Davis (rechts) und Margot Honecker bei den Weltjugendfestspielen in Berlin. (Foto: Ullstein Bild)

Die US-Wissenschaftlerin Kristen Ghodsee ist überzeugt, dass Frauen im Ostblock ein erfüllteres Liebesleben hatten - und deutlich gleichberechtigter waren. Kann der Kapitalismus das auf sich sitzen lassen?

Von Susan Vahabzadeh

Für die wenigsten Menschen in einem totalitären Staat dominiert die Politik den gesamten Alltag. Es mag schwer sein, in Nordkorea auch nur eine Sekunde lang zu vergessen, dass man in Nordkorea ist. Aber in der DDR war der Alltag oft einfach nur - Alltag. Und er hatte, unter feministischen Gesichtspunkten, durchaus Vorteile. In Deutschland ist man sich einigermaßen bewusst, dass die Frauen aus dem Osten in den Neunzigern der Gleichberechtigung im Westen einen Anschub verpassten. Für sie war Kinderbetreuung selbstverständlich und finanzielle Unabhängigkeit der Normalfall. Selbst Frauen, die in der DDR aufgewachsen sind und sonst kein gutes Haar an ihr lassen, befällt zuweilen eine Art feministische Ostalgie.

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:Job oder Familie?

"Man soll gefälligst arbeiten, als hätte man keine Kinder - und Kinder haben, als hätte man keine Arbeit", kritisiert die Anwältin Nina Straßner. Sie kämpft für die Rechte von Frauen und Männern, die beides vereinbaren wollen.

Von Vera Schroeder

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