München:NS-Dokuzentrum: Umgang mit Minderheiten

München (dpa/lby) - Antisemitismus und Ausgrenzung von Minderheiten sind gerade viel diskutierte Themen. Im NS-Dokumentationszentrum in München läuft dazu vom 30. Mai bis zum 10. November eine Ausstellung. "Die Stadt ohne. Juden Ausländer Muslime Flüchtlinge" zeige Stufen der Ausgrenzung, teilte das Museum am Mittwoch in München mit. Dazu zählen die Polarisierung der Gesellschaft, die Verbreitung von Vorurteilen, fehlendes Mitleid und eine Brutalisierung. Eine ganze Menschengruppe werde so zum Feindbild stilisiert und ausgeschlossen.

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München (dpa/lby) - Antisemitismus und Ausgrenzung von Minderheiten sind gerade viel diskutierte Themen. Im NS-Dokumentationszentrum in München läuft dazu vom 30. Mai bis zum 10. November eine Ausstellung. „Die Stadt ohne. Juden Ausländer Muslime Flüchtlinge“ zeige Stufen der Ausgrenzung, teilte das Museum am Mittwoch in München mit. Dazu zählen die Polarisierung der Gesellschaft, die Verbreitung von Vorurteilen, fehlendes Mitleid und eine Brutalisierung. Eine ganze Menschengruppe werde so zum Feindbild stilisiert und ausgeschlossen.

Die Schau entwickelt sich um den Film „Die Stadt ohne Juden“ von 1924. Exponate wie Aufkleber, Flugblätter, Hetzschriften aus den 1920er und 1930er Jahren zeigen, wie Antisemitismus und rassistische Hetze um sich griffen. Auf Fotos des jüdischen Fotografen Robert Haas von 1937 und 1938 sind möblierte Wohnungen zu sehen, die gespenstisch leer wirken. Die Bewohner fehlen - Juden, die vor den Nazis fliehen mussten. Immer wieder gibt es aktuelle Bezüge, etwa zu Wahlplakaten mit rechten Inhalten. Aus den 1990er Jahren stammt das Spiel „Pogromly“, vertrieben von der rechtsextremen Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU).

Auch heute würden einfache Lösungen für komplexe Probleme gesucht und in Parolen wie „Ausländer raus“ vermeintlich gefunden, erklärten die Organisatoren der Ausstellung, die 2018 schon in Wien war. Egal ob sexuelle Gewalt, Kriminalität, Krankheiten oder Drogendelikte, an allem scheinen Muslime, Flüchtlinge, Ausländer oder Juden schuld zu sein. Die Situation ist nach Ansicht der Historikerin Mirjam Zadoff dennoch in vielerlei Hinsicht anders als 1933. Aber es zeige sich, inwiefern sich die Ausgrenzungsstrategien ähnelten.

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