Leipzig:Verdi setzt Warnstreiks im Einzelhandel fort

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Eine Warnweste mit der Aufschrift „ver.di“. (Foto: Tom Weller/dpa/Symbolbild)

Vor der vierten Tarifverhandlungsrunde für den Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anteil und Thüringen will die Gewerkschaft Verdi mit Warnstreiks...

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Leipzig (dpa) - Vor der vierten Tarifverhandlungsrunde für den Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anteil und Thüringen will die Gewerkschaft Verdi mit Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Schwerpunkte der Aktionen lagen am Donnerstag in Haldensleben, Magdeburg, Leipzig, Gera und Erfurt, wie die Gewerkschaft mitteilte. Nach Angaben der Gewerkschaft hatten sich rund 700 Beschäftigte an den Arbeitsniederlegungen beteiligt.

Verdi-Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago sagte, „die Beschäftigten wollen endlich einen fairen Abschluss sehen“. Im Einzel- und Versandhandel seien noch nie da gewesene Umsatzsteigerungen erzielt worden, die Arbeitsdichte habe enorm zugenommen.

Verdi kündigte an, den Warnstreik in Haldensleben noch bis Samstag weiterzuführen. „In der kommende Woche werden wir den Arbeitskampf fortsetzen“, betonte Lauenroth-Mago. Details wollte er aber noch nicht nennen. „Warnstreiks sind ein zulässiges Mittel, aber wir sind natürlich nicht glücklich darüber“, sagte Knut Bernsen, Landesgeschäftsführer des Handelsverbandes Thüringen.

Am 13. September beginnt in Leipzig die vierte Verhandlungsrunde für die 280.000 Beschäftigten im Einzelhandel in Sachsen, Sachsen-Anteil und Thüringen. Zuvor treffen sich die Tarifparteien am 1. September in Nordrhein-Westfalen zu einer neuen Runde.

Verdi fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent plus 45 Euro monatlich. Zudem verlangt die Gewerkschaft ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde. Der neue Tarifvertrag soll eine verkürzte Laufzeit von zehn Monaten haben, um eine Angleichung an die anderen Bundesländer zu vollziehen.

Die Arbeitgeber bieten einen Drei-Jahresabschluss und für das erste Jahr nach zwei Nullmonaten 2 Prozent, für das zweite Jahr 1,4 Prozent und für das dritte Jahr 2 Prozent. Für Unternehmen, die von der Pandemie besonders betroffen waren, sollen die Erhöhungen je zehn Monate beziehungsweise sechs Monate später gezahlt werden. Dies lehnt die Gewerkschaft ab und sieht dies als größten Konfliktpunkt.

© dpa-infocom, dpa:210826-99-971312/3

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