Knigge: Klingeltöne im Büro:Wir können's nicht mehr hören

In Zeiten, in denen wir überall erreichbar sein müssen, ist der Handy-Klingelton unser ständiger Begleiter. Das kann ganz schön nerven - vor allem die Kollegen.

Im Büro, im Zug, in der Kantine: Erreichbar sein wollen wir immer, müssen es in vielen Berufen sogar. Handy-Klingeltöne zählen deshalb unvermeidbar zu unseren treuesten Begleitern. Und die können ganz schön nerven, vor allem die Kollegen, die gezwungen sind, zuzuhören.

"Dancing Queen" von Abba oder Madonnas "Material Girl" sind ja hin und wieder ganz nett - wenn der Büronachbar sie als Kingelton in der Endlosschleife laufen lässt, kann das nerven. (Foto: ddp)

Am wenigsten nervtötend seien Klingeltöne, die auch natürliche Umgebungsgeräusche sein können, sagt der Etikette-Trainer Hans-Michael Klein aus Essen. "Das gilt zum Beispiel für Kinderlachen oder Vogelzwitschern."

Dagegen sei von Tönen eher abzuraten, die Telefonklingeln wie in den 1970er Jahren imitieren. "So etwas wird von vielen als extrem nervig empfunden", erläutert der Vorsitzende der Deutschen Knigge-Gesellschaft.

Vorsicht geboten ist auch bei Musik: Wer sich von Madonna, Abba oder Iron Maiden auf den Anruf aufmerksam machen lässt, weckt leicht auch die Aufmerksamkeit anderer, sagt Klein. Und die sind dann nicht automatisch begeistert. Hinzu kommt, dass der Betreffende durch den Klingelton immer auch seinen persönlichen Musikgeschmack preisgibt. Das ist unter alten Freunden okay, im beruflichen Umfeld aber unpassend. Ein bisschen Rücksicht auf fremde Gehörgänge hat jedenfalls noch nie geschadet.

© sueddeutsche.de/dpa/holz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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