Gewerkschaften - München:Warnstreiks legen Teile des Nahverkehrs lahm

Bayern
Streikweste mit der Aufschrift "Warnstreik" und dem Verdi-Logo. Foto: Stefan Sauer/ZB/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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München (dpa/lby) - Ein Warnstreik hat am Montag weite Teile des öffentlichen Nahverkehrs in großen bayerischen Städten lahmgelegt. Insgesamt beteiligten sich laut Gewerkschaft Verdi rund 1400 Beschäftigte. Betroffen waren die Städte München, Nürnberg, Augsburg, Fürth, Coburg, Bamberg, Aschaffenburg, Ingolstadt, Passau, Schweinfurt und Regensburg.

Die Gewerkschaft will mit der Aktion vor der dritten Verhandlungsrunde am Freitag Druck auf die Arbeitgeber machen. Sie kritisiert das bisherige Angebot der Arbeitgeber als zu unkonkret und nicht ausreichend. Diese hatten nach eigenen Angaben unter anderem eine Erhöhung um 3,5 Prozent bei einer Laufzeit bis Ende August 2023 sowie eine einmalige Corona-Sonderzahlung von 300 Euro angeboten.

Die Auswirkungen am Montag waren deutlich. So fielen beispielsweise in München fast alle U-Bahnen und Teile des restlichen Nahverkehrs aus. In Nürnberg blieben U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse im Depot. Der Verhandlungsführer von Verdi Bayern, Kai Winkler, sagte, er bedauere die Unannehmlichkeiten für die Fahrgäste, die Haltung der Arbeitgeber mache den Warnstreik aber "leider notwendig".

Derzeit laufen in den Bundesländern die Verhandlungen über die jeweiligen Tarifverträge im ÖPNV. Zwar gehört dieser zum öffentlichen Dienst, doch mit den dort am Wochenende bereits abgeschlossenen Tarifverhandlungen haben die Forderungen der Gewerkschaft nichts zu tun. Es handelt sich beim ÖPNV um separate Spartentarifverträge.

Zusätzlich wird in Bayern auch über die Tarifverträge im privaten Omnibusgewerbe verhandelt. Dieses wurde am Montag teilweise dort mit bestreikt, wo sie Fahrten im öffentlichen Nahverkehr anbieten.

In Regensburg, Coburg, Bamberg und Aschaffenburg sollen die Warnstreiks auch am Dienstag fortgesetzt werden. Abgesehen davon hat Verdi für die Fahrgäste für den Rest der Woche Entwarnung gegeben: Bis zur dritten Runde sind keine weiteren Aktionen geplant. Wie es weitergeht, falls es in der dritten Runde nicht zu einer Einigung kommt, ist unklar. Es gibt laut Verdi keine festgelegte Anzahl von Verhandlungsrunden.

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