Hamburg:Gewerkschaft: erhöhtes Kurzarbeitergeld greift zu spät

Das von der großen Koalition erhöhte Kurzarbeitergeld wird nach Auffassung der Gewerkschaft Nahrung- Genuss-Gaststätten (NGG) kaum bei den rund 60 000...

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Hamburg (dpa/lno) - Das von der großen Koalition erhöhte Kurzarbeitergeld wird nach Auffassung der Gewerkschaft Nahrung- Genuss-Gaststätten (NGG) kaum bei den rund 60 000 Beschäftigten des Hotel- und Gaststättengewerbes in Hamburg ankommen. „Gerade die ersten drei Monate sind entscheidend für eine schnelle Unterstützung für die Arbeitnehmer“, sagte NGG-Landesgeschäftsführerin Silke Kettner am Donnerstag. Das Kurzarbeitergeld steigt nach den jüngsten Beschlüssen erst vom vierten Bezugsmonat an. Jedoch könnten etliche Beschäftigte jetzt ihre laufenden Kosten nicht bedienen, ergänzte die NGG-Chefin.

Sollte eine „richtigerweise langsame Öffnung“ in der Branche kommen, werde faktisch keine Unterstützung bei den Beschäftigten ankommen, kritisierte Kettner. Das Kurzarbeitergeld soll befristet bis zum Jahresende erhöht werden - ab dem vierten Bezugsmonat auf 70 Prozent des letzten Netto-Lohns (77 Prozent für Haushalte mit Kindern) und ab dem achten Monat auf 80 Prozent (87 Prozent mit Kindern). Zu Beginn bleibt es bei den bisherigen 60 Prozent oder 67 Prozent des Nettoeinkommens. Die Gewerkschaft befürchtet „massive soziale Verwerfungen und Privatinsolvenzen“. Die Arbeitnehmervertreterin verlangte, dass alle Verbände der Branche ein Konzept zur Zukunft des Gastgewerbes entwickeln.

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