Medizin:Sterbehilfe: Warum wir das Leben schützen müssen

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Der Begriff "Freitod" ist ein Euphemismus - ähnlich wie die Formel vom "selbstbestimmten Sterben". (Foto: Yulia Naumenko/Getty Images)

Die Diskussionen über einen angeblich selbstbestimmten Tod sind unehrlich. Niemand kann sich "frei" das Leben nehmen. Eine Gegenrede.

Gastbeitrag von Karl H. Beine

Über den Suizid streiten Menschen, seit sie es sich angewöhnt haben, das Leben anderer zu bewerten. Mal wurde der Wert des Lebens am Nutzen für die Gemeinschaft festgemacht, mal wurde der Selbstbestimmung des Einzelnen Priorität eingeräumt. Beispiele für die eine oder andere Variante gibt es viele. Schon lange, bevor Nazi-Deutschland seine Euthanasieverbrechen beging, gab es bereits eine Debatte über Sinn und Unsinn des Schutzes des Lebens, mit der Folge, dass der Lebensschutz schleichend in den Hintergrund geschoben wurde. Nachdem das Thema nach dem Zweiten Weltkrieg lange tabuisiert war, gewinnen seit dem Ende der 1980er-Jahre die Kontroversen um die sogenannte Sterbehilfe erneut an Bedeutung.

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