Medizin - Burgdorf:Medizintechnik-Unternehmen startet Produktion in Schwerin

Schwerin (dpa/mv) - Das Schweizer Medizintechnik-Unternehmen Ypsomed hat in seinem neuen Schweriner Werk die Produktion aufgenommen. Das Familienunternehmen mit Sitz in Burgdorf bei Bern ist nach eigenen Angaben weltweit Marktführer bei Infusionssets für Diabetiker und Injektionsgeräten zur Verabreichung flüssiger Medikamente. Mit der Produktionserweiterung reagiere das Unternehmen auf den wachsenden Bedarf. "Wir machen unsere Produkte global zugänglich und finanzierbar und tragen dadurch maßgeblich zur Verbesserung der Lebensqualität von betroffenen Mensch bei", sagte Geschäftsführer Simon Michel am Donnerstag bei der feierlichen Werkseröffnung.

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Schwerin (dpa/mv) - Das Schweizer Medizintechnik-Unternehmen Ypsomed hat in seinem neuen Schweriner Werk die Produktion aufgenommen. Das Familienunternehmen mit Sitz in Burgdorf bei Bern ist nach eigenen Angaben weltweit Marktführer bei Infusionssets für Diabetiker und Injektionsgeräten zur Verabreichung flüssiger Medikamente. Mit der Produktionserweiterung reagiere das Unternehmen auf den wachsenden Bedarf. "Wir machen unsere Produkte global zugänglich und finanzierbar und tragen dadurch maßgeblich zur Verbesserung der Lebensqualität von betroffenen Mensch bei", sagte Geschäftsführer Simon Michel am Donnerstag bei der feierlichen Werkseröffnung.

Allein in Deutschland gebe es etwa sieben Millionen Diabetiker. "Und für die wollen wir natürlich eine gute Versorgung, die ihnen auch den Alltag möglichst leicht macht", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der zur Inbetriebnahme des Werks angereist war. Gerade bei der Versorgung von Diabetikern zeige sich, welche Innovation innerhalb weniger Jahre zum Wohle der Patienten gelungen sei. Die Wahl des Standorts für das neue Werk spreche für Schweizer Spürsinn und die Vorzüge Schwerins.

"Wir sind überzeugt, die richtige Wahl getroffen zu haben", sagte Geschäftsführer Michel. Weltweit seien 22 Standorte geprüft worden. Den Ausschlag für Schwerin hätten vor allem die schnelle Verfügbarkeit von Gewerbeflächen mit Erweiterungspotenzial, die Anwesenheit qualifizierter Fachkräfte, die Nähe zum Stammwerk in der Schweiz und ein gutes Lebensumfeld mit Kitas, Schulen, kurzen Arbeitswegen und hohem Freizeitwert gegeben.

Den Angaben zufolge belaufen sich die Investitionskosten auf etwa 100 Millionen Euro, wobei noch Anschaffungen weiterer Maschinen anstünden. Auf der ersten Fertigungslinie werden Kunststoffteile für Insulinpens hergestellt, die für Diabetiker unverzichtbar sind. Das Produktionssortiment in Schwerin werde nun schrittweise erweitert, kündigte Michel an. Die Mitarbeiterzahl soll von bislang knapp 40 mittelfristig auf 150, später auf bis zu 200 erhöht werden. Eine Reihe der bereits eingestellten Mitarbeiter wechselten innerhalb ihrer Heimatregion zu dem neuen Arbeitgeber. "Die Jobchancen haben sich deutlich verbessert", stellte einer der Beschäftigten fest.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) wertete die neuerliche Firmenansiedlung "als Beleg für den attraktiven Standort Mecklenburg-Vorpommern und Ergebnis des intensiven Werbens in der Schweiz". Zuvor hatte schon Lebensmittel-Multi Nestlé im Industriepark Schwerin Süd ein Werk für Kaffeekapseln errichtet. Das Gewerbegebiet war einst auf einem ehemaligen Militärgelände entwickelt worden, um den Automobilbauer BMW in den Norden zu locken, was aber nicht gelang. "Es ist realistischer, auf den Mittelstand zu setzen. Und es zeigt sich, dass man einen langen Atem braucht", betonte Schwesig.

Nach ihren Worten trägt die vom Land mit knapp zehn Millionen Euro geförderte Ansiedlung von Ypsomed dazu bei, die Gesundheitswirtschaft im Nordosten zu stärken. Die Branche gebe 154 000 Menschen Arbeit und trage 15 Prozent zum Bruttoinlandprodukt Mecklenburg-Vorpommerns bei. Ein solcher Anteil werde von keinem anderen Bundesland erreicht. "Sie haben sich bei der Standortwahl richtig entschieden", versicherte Schwesig der Firmenleitung. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums haben Schweizer Investoren in den vergangenen Jahren in Mecklenburg-Vorpommern rund 2600 Arbeitsplätze geschaffen.

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