Weimar:Ärzte hoffen auf steigendes Impfinteresse nach Sommerferien

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Ein medizinischer Mitarbeiter impft eine Frau. (Foto: Jörg Carstensen/dpa/Symbolbild)

Die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen rechnet damit, dass das Interesse an Corona-Impfungen in den Praxen niedergelassener Ärzte nach den Sommerferien...

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Weimar (dpa/th) - Die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen rechnet damit, dass das Interesse an Corona-Impfungen in den Praxen niedergelassener Ärzte nach den Sommerferien wieder zunimmt. Dabei dürfte auch eine Rolle spielen, dass die Ständige Impfkommission die Impfung von 12- bis 17-jährigen Kindern und Jugendlichen jetzt empfehle, wie die KV-Vorsitzende Annette Rommel auf Anfrage mitteilte. Eltern und Kinder könnten sich mit diesem Thema auseinandersetzen und Rat beim Arzt ihres Vertrauens einholen.

Zuletzt war in Thüringen die Zahl der Praxen, die Corona-Impfungen anbieten, deutlich gesunken. Aktuell impfen laut KV rund 600 niedergelassene Ärzte, darunter 518 Haus- und 30 Kinderärzte.

Noch im Mai hatten sich wöchentlich rund 1100 Mediziner in ihren Praxen an der Impfkampagne beteiligt. Beim Rückgang spielt nach KV-Einschätzung nicht nur die zunehmende Impfmüdigkeit der Menschen eine Rolle. Es gebe auch praktische Gründe. So lieferten die Impfstoffhersteller die Ampullen mit den nur begrenzt haltbaren Vakzinen in relativ großem Volumen. Bei zu wenig Impfwilligen fürchteten Mediziner, nicht alle angebrochenen Fläschchen aufbrauchen zu können. „Wenn Verwurf schon bei Bestellung droht, ist anzunehmen, dass Ärzte von einer Bestellung ganz absehen“, sagte ein Sprecher. Zudem seien die Impfungen in den Praxen auch wegen der Urlaubszeit von Ärzten zeitweise unterbrochen gewesen.

Ab sofort sind in Thüringen zudem Auffrischungsimpfungen möglich. Das betrifft vor allem Menschen über 80 Jahre, Immungeschwächte und das Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen.

In Thüringen waren bis Mittwoch nach Zahlen des Robert Koch-Instituts 55,9 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Covid-19 geimpft, nur Sachsen (52 Prozent) und Brandenburg (55,1 Prozent) wiesen einen geringeren Anteil komplett Geimpfter auf. Zum Vergleich: Die bei den Impfungen am weitesten vorangeschrittenen Bundesländer Bremen und Saarland kamen auf 70,8 beziehungsweise 66,8 Prozent. Im Bundesdurchschnitt liegt deren Anteil bei 60,6 Prozent der Bevölkerung.

© dpa-infocom, dpa:210901-99-45531/3

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