Potsdam:Wieder mehr Schwangerschaftsabbrüche gemeldet

Wiesbaden/Potsdam (dpa/bb) - Rund 3800 Frauen haben im vergangenen Jahr in Brandenburg ihre Schwangerschaft abbrechen lassen. Damit nahmen Ärzte gut 50 Abtreibungen mehr vor als noch 2017, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden hervorgeht. Gut drei Viertel der Frauen hatten auch ihren Wohnsitz in Brandenburg, ein Fünftel kam aus dem Ausland. Im Nachbarland Polen sind Schwangerschaftsabbrüche nur aus medizinischen Gründen erlaubt.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Wiesbaden/Potsdam (dpa/bb) - Rund 3800 Frauen haben im vergangenen Jahr in Brandenburg ihre Schwangerschaft abbrechen lassen. Damit nahmen Ärzte gut 50 Abtreibungen mehr vor als noch 2017, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden hervorgeht. Gut drei Viertel der Frauen hatten auch ihren Wohnsitz in Brandenburg, ein Fünftel kam aus dem Ausland. Im Nachbarland Polen sind Schwangerschaftsabbrüche nur aus medizinischen Gründen erlaubt.

Im Verhältnis zur Anzahl der Brandenburgerinnen im gebärfähigen Alter ist die Zahl der Abbrüche hingegen zurückgegangen. Kamen 2017 laut Statistik noch 72 Abtreibungen auf 10 000 Einwohnerinnen zwischen 15 und 50 Jahren, waren es 2018 nur 56. Das ist der niedrigste Wert seit der Erfassung 1997.

Die meisten Abbrüche werden den Angaben zufolge in Brandenburg nach einer Beratung bei einer staatlich anerkannten Organisation durchgeführt. In gut 50 Fällen gab es medizinische Gründe für den Abbruch, in zwei Fällen handelte es sich um eine Schwangerschaft durch Missbrauch oder Vergewaltigung. Fast ein Drittel der Frauen, die eine Schwangerschaft abbrechen ließen, hatten noch keine Kinder.

Ende der 1990er Jahre gab es in Brandenburg jährlich rund 5000 Abtreibungen. Im Laufe der 2000er Jahre gingen die Werte zurück, ein Tiefstand war 2016 mit rund 3500 Abtreibungen erreicht. Bundesweit ist die Zahl der Abtreibungen nach einem zwischenzeitlichen Anstieg nun wieder leicht auf rund 101 000 Eingriffe gesunken.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: