Nürnberg:Neues Konzept soll psychisch Kranke vor Straftaten bewahren

Nürnberg (dpa/lby) - Sie soll verhindern, dass psychisch kranke Menschen Straftaten begehen: Die sogenannte Präventionsambulanz am Bezirksklinikum in Ansbach ist nach Angaben der Verantwortlichen so erfolgreich, dass das Pilotprojekt auf ganz Bayern ausgeweitet wird. Laut einer Vergleichsstudie könne die Ambulanz das Risiko bei Menschen mit bestimmten psychischen Erkrankungen, gewalttätig zu werden, innerhalb eines Jahres um ein Drittel senken, sagte der Chefarzt der Klinik für forensische Psychiatrie, Joachim Nitschke, am Montag in Nürnberg.

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Nürnberg (dpa/lby) - Sie soll verhindern, dass psychisch kranke Menschen Straftaten begehen: Die sogenannte Präventionsambulanz am Bezirksklinikum in Ansbach ist nach Angaben der Verantwortlichen so erfolgreich, dass das Pilotprojekt auf ganz Bayern ausgeweitet wird. Laut einer Vergleichsstudie könne die Ambulanz das Risiko bei Menschen mit bestimmten psychischen Erkrankungen, gewalttätig zu werden, innerhalb eines Jahres um ein Drittel senken, sagte der Chefarzt der Klinik für forensische Psychiatrie, Joachim Nitschke, am Montag in Nürnberg.

Das Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz sehe vor, dass ähnliche Präventionsstellen nun im ganzen Freistaat entstehen sollen - wo und wie viele, sei allerdings noch unklar. Nitschke sprach sich für eine Zahl von etwa 14 Ambulanzen aus, damit diese für Betroffene leicht erreichbar sind. Mindestens eine in jedem Regierungsbezirk sei aber sinnvoll.

In der 2014 gestarteten Präventionsambulanz in Ansbach helfen nach einem deutschlandweit einmaligen Konzept sechs Mitarbeiter - Ärzte, Psychologen, Pfleger und Sozialarbeiter - und kümmern sich um Menschen mit Persönlichkeitsstörung oder Schizophrenie. Die Patienten bekommen zwar auch Medikamente und eine Psychotherapie, gleichzeitig helfen ihnen Sozialarbeiter im Alltag - etwa bei Anträgen auf Hartz IV oder bei der Jobsuche. Seit dem Start hat die Ambulanz etwa 160 Menschen geholfen - etwa 60 von ihnen sind aktuell noch in Behandlung. Die Kosten belaufen sich laut Nitschke auf eine halbe Million Euro pro Jahr.

An der Studie nahmen 70 Patienten aus der Präventionsambulanz und 51 Vergleichsprobanden aus einem anderen Bezirksklinikum teil.

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