Gera:Jena sucht Alternativen zu Maskenpflicht im Unterricht

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Schüler mit Mundschutz sitzen bei der Prüfungsvorbereitung fürs Abitur in einer zum Schulraum umfunktionierten Turnhalle in der JenaPlan Schule. (Foto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

Nach Kritik an ihren Plänen für eine Maskenpflicht im Unterricht sucht die Stadt Jena Alternativen. "Wenn es im Rahmen strikter Hygienepläne weniger invasive,...

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Jena (dpa/th) - Nach Kritik an ihren Plänen für eine Maskenpflicht im Unterricht sucht die Stadt Jena Alternativen. „Wenn es im Rahmen strikter Hygienepläne weniger invasive, aber vergleichbar wirksame Maßnahmen gibt, dann werden diese das Tragen der Maske möglicherweise ersetzen können“, erklärte Oberbürgermeister Thomas Nitzsche (FDP) am Mittwoch nach einem Telefonat mit Bildungsminister Helmut Holter (Linke). Beide hätten vereinbart, eine gemeinsame Lösung zu finden, heißt es in einer Mitteilung.

Jenaer Schüler müssen nach der jüngster Allgemeinverfügung der Stadt ab dem 4. Mai auch im Unterricht einen Mund-Nasen-Schutz tragen - anders als Thüringer Schüler andernorts. Holter hatte den Alleingang der Stadt kritisiert: Er führe zu Verunsicherung. Die Freie Waldorfschule Jena geht zudem gerichtlich gegen die Anordnung vor. Eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Gera in dem Eilverfahren wird für Anfang kommender Woche erwartet.

Der kaufmännische Geschäftsführer der Schule, Peter Häuser, monierte, dass sich die Vorgaben des Landes und der Stadt widersprächen. Die Schulen bräuchten aber Rechtssicherheit. Pädagogische Fragen seien für den Eilantrag nicht vordergründig. Allerdings räumte Häuser ein, dass das Tragen einer Maske im Unterricht für Schüler und Lehrer sehr hinderlich sei. „Als Waldorfschule haben wir einen sehr kommunikativen Unterricht“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Die Vorgaben der Landesregierung sehen keine Maskenpflicht im Unterricht vor. Die Schüler sollen die Nasen- und Mund-Bedeckungen aber in den Pausen und beim Raumwechsel tragen.

Im Kampf gegen das Coronavirus war Jena Vorreiter in Sachen Maskenpflicht und hatte schon Anfang April das Tragen solcher Bedeckungen von Mund und Nase in Geschäften, Bussen und Bahnen vorgeschrieben. Damit soll die Ausbreitung des Virus per Tröpfcheninfektion eingedämmt werden. Diesen Weg hatte die Stadt nun auch in den Klassenzimmern fortsetzen wollen. Es müsse sichergestellt werden, „dass die Klassenzimmer nicht durch die Verbreitung von Aerosolen zu einem Übertragungsweg für das Virus werden“, betonte Nitzsche am Mittwoch. Dem Vernehmen nach könnte als Alternative etwa ein rigideres Lüften der Klassenräume angepeilt werden.

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