Altötting:Chemikalie im Trinkwasser: Politiker kritisiert Verzögerung

Altötting (dpa/lby) - Der SPD-Abgeordnete Florian von Brunn kritisiert im Zusammenhang mit der Chemikalie Perfluoroctansäure (PFOA) in der Region Altötting erneut das Vorgehen der Behörden. Untersuchungen liefen bereits seit 2006. "Die Menschen vor Ort leben mit der ständigen Gefahr von Spätschäden. Und die Verantwortlichen lassen sich gemütlich Zeit", sagte von Brunn am Mittwoch. Der örtliche Abgeordnete Günther Knoblauch sagte: "Ich bin bestürzt von diesem laxen Umgang mit der Gesundheit unserer Bevölkerung."

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Altötting (dpa/lby) - Der SPD-Abgeordnete Florian von Brunn kritisiert im Zusammenhang mit der Chemikalie Perfluoroctansäure (PFOA) in der Region Altötting erneut das Vorgehen der Behörden. Untersuchungen liefen bereits seit 2006. „Die Menschen vor Ort leben mit der ständigen Gefahr von Spätschäden. Und die Verantwortlichen lassen sich gemütlich Zeit“, sagte von Brunn am Mittwoch. Der örtliche Abgeordnete Günther Knoblauch sagte: „Ich bin bestürzt von diesem laxen Umgang mit der Gesundheit unserer Bevölkerung.“

Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hatte dazu bereits im vergangenen Jahr unterstrichen, das Amt habe 2006 ein Sonderuntersuchungsprogramm zum Trinkwasser begonnen, das bis heute laufe. Die zuständigen Behörden seien darüber fortlaufend informiert und die Daten unter anderem in über das Internet zugänglichen Jahresberichten veröffentlicht worden. Seit 2006 gebe es auch Untersuchungen zu möglichen Umweltauswirkungen.

Ausgerechnet die Verursacherfirma sei mit Detailuntersuchungen befasst - und nicht ein unabhängiges Labor oder gar bayerische Behörden, prangerte von Brunn an. Das LGL erläuterte dazu, dies entspreche den gesetzlichen Vorgaben. Das Bundes-Bodenschutzgesetz nehme den Verursacher oder Grundstückseigentümer in der Pflicht. Dieser beauftrage demnach ein fachkundiges Ingenieurbüro mit den Maßnahmen. „Die einzelnen Untersuchungs- und Sanierungsschritte werden eng mit dem Landratsamt und den zuständigen Fachbehörden vor Ort abgestimmt“, teilte das LGL mit.

Der Stoff, der nach Experteneinschätzung eine Reihe von Krankheiten wie auch Krebs begünstigen könnte, war 2016 bei Kontrollen in Blutspenden aus der Gegend festgestellt worden. Wegen der Belastung wurden Trinkwasserbrunnen geschlossen und Aktivkohleanlagen eingebaut, um das Wasser zu reinigen.

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