"Here comes the sun", tönte George Harrison aus den Lautsprechern - und da war er: Abgemagert, der Gang schleppend, die Stimme etwas brüchig, aber er war da. Langer Applaus empfing Apple-Chef Steve Jobs, als er am Mittwoch in San Francisco auf die Bühne trat.
Mit einem Auftritt des schwer kranken Firmengründers hatte so niemand gerechnet. Über seine Gesundheitszustand war zuletzt viel spekuliert worden. Unter anderem hatte ein US-Boulevardblatt geschrieben, der 56-Jährige habe nur noch wenige Wochen zu leben. Jobs hatte im Januar eine Auszeit wegen nicht näher genannter Gesundheitsprobleme genommen.
Doch Jobs übernahm es selbst, vor vollem Haus ein Produkt vorzustellen, das dem Konzern gute Chancen einräumt, auch in diesem Jahr den Markt der Tabletcomputer ähnlich zu dominieren wie im vergangenen. Neun von zehn verkauften Tablets waren iPads.Mit dem neuen Modell will Apple diesen Vorsprung halten.
Der neue Tabletcomputer ist leistungsstärker, leichter und ein Drittel dünner als die knapp ein Jahr alte erste Generation, die 15 Millionen Mal verkauft wurde. "Wir haben ziemlich lang an diesem Produkt gearbeitet, und ich wollte diesen großen Tag nicht verpassen", sagte er. Das iPad 2 soll ab 11. März in den USA erhältlich sein und ab Ende März auch in europäischen Ländern.
Technisch kann es das iPad 2 mit allen Geräten aufnehmen, die auf der CES, auf dem Mobile World Congress und auf der Cebit angekündigt wurden, von Schnickschnack wie 3D-Kameras vielleicht abgesehen. Aber, so Jobs: "Es steckt in Apples' Genen, dass Technik alleine nicht ausreicht".
"Wir haben die Konkurrenz aus der Fassung gebracht"
Und sprach von Post-PC-Devices, von Geräten also, die den Personal Computer ablösen sollen. Sie müssten viel einfacher zu bedienen sein als herkömmliche Rechner, und das zu erreichen, sieht er seine Firma gut aufgestellt. Das mochte man deuten als Hinweis, dass Apple auch ohne ihn seinen Weg machen wird - mehr als diesen vagen Hinweis gab es jedoch nicht.
Jobs überließ es den Verantwortlichen verschiedener Fachbereiche zu zeigen, was sich alles mit dem iPad 2 anstellen lässt. Das ist schon wie beim ersten iPad faszinierend.