Schwerin:Schulabschlussprüfungen ab 11. Mai: Kritik von GEW

Lesezeit: 1 min

Ein Schild mit der Aufschrift „Bitte Ruhe!!! Abitur“ hängt in einem Gymnasium. (Foto: Jonas Güttler/dpa/Archivbild)

Die Abschlussprüfungen an den allgemeinbildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern beginnen wegen der Corona-Krise mit etwa sechswöchiger Verspätung. Dem jetzt...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Schwerin (dpa/mv) - Die Abschlussprüfungen an den allgemeinbildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern beginnen wegen der Corona-Krise mit etwa sechswöchiger Verspätung. Dem jetzt von Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) vorgelegten Zeitplan zufolge finden als erstes am 11. Mai die Deutschprüfungen zur Mittleren Reife und am gleichen Tag die Abitur-Prüfungen in Kunst, Pädagogik und Psychologie statt.

Zum Teil werden Abitur-Prüfungen auch an üblicherweise schulfreien Samstagen abgehalten, unter anderem Klausuren in den Fächern Chemie und Latein. Die regulären Prüfungen sollen bis Samstag, den 30. Mai 2020, beendet sein. Für die Zeit danach sind Nachschreibtermine vorgesehen. Die schriftlichen Prüfungen zur Mittleren Reife nach Klasse 10 finden laut Ministerium vom 11. bis 18. Mai statt.

Die Lehrergewerkschaft GEW und der Landesschülerrat bezeichneten Martins Zeitplan als kaum machbar. Auf einzelne Abiturienten könnten - je nach Fächerkombination - bis zu vier Prüfungen in einer Woche zukommen, sagte GEW-Sprecherin Michaela Skott. Der geplante Prüfungsablauf sorge für Überlastung sowohl bei den Lehrern als auch bei den Schülern. Die GEW-Landesvorsitzende Annett Lindner befürchtet: „Faire Prüfungen, die die aktuell schwierigen Bedingungen in der Vorbereitung und Durchführung der Prüfungen widerspiegeln, sind auf diese Weise aus unserer Sicht kaum möglich.“ Die beste Lösung sei deshalb, dieses Jahr auf die Prüfungen zu verzichten.

Auch der Vorsitzende des Landesschülerrates, Jakob Liebich, kritisierte die enge Taktung, wenn alle schriftlichen Abitur-Prüfungen innerhalb von drei Wochen statt normalerweise sechs Wochen geschrieben würden. Viele Schüler müssten alle Prüfungen in einer Woche schreiben. Prüfungen, die besonders häufig geschrieben werden, müssten weiter auseinander liegen, forderte der Landesschülerrat.

Ursprünglich sollten in Mecklenburg-Vorpommern die Abschlussprüfungen Ende März beginnen. Weil der Schulbetrieb infolge der Corona-Krise aber Mitte März eingestellt worden war, verzögerte sich auch der Beginn der Prüfungen.

Martin hatte festgelegt, dass im März und im April keine Prüfungen stattfinden. „Die Schulen sind bis einschließlich 19. April geschlossen. Der Maßstab für das weitere Verfahren ist und bleibt der Infektionsschutz“, erklärte die Ministerin und machte damit deutlich, dass gegebenenfalls auch die neuen Prüfungstermine hinfällig werden könnten, sollte sich die Pandemie nicht im erhofften Maße eindämmen lassen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: