Schwerin:GEW: Offene Schulen nicht um jeden Preis

Lesezeit: 1 min

Die GEW-Landesvorsitzende von Mecklenburg-Vorpommern, Annett Lindner. (Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild)

In der Diskussion um die Schulen in der Corona-Pandemie lehnt die Lehrergewerkschaft GEW ein Offenhalten um jeden Preis ab. Das wäre unverantwortlich, erklärten...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Schwerin (dpa/mv) - In der Diskussion um die Schulen in der Corona-Pandemie lehnt die Lehrergewerkschaft GEW ein Offenhalten um jeden Preis ab. Das wäre unverantwortlich, erklärten die beiden Landesvorsitzenden Annett Lindner und Maik Walm am Montag. Sie forderten vom Land einen Plan mit konkreten Maßnahmen für Gesundheitsschutz und Bildung je nach Infektionsgeschehen vor Ort.

Die Schulen gehörten zu den wenigen Orten, in denen derzeit viele Menschen aus vielen Haushalten über längere Zeit in Kontakt stünden, so Walm und Lindner. Bei steigenden Infektionszahlen steige die Unsicherheit für Lehrkräfte und Eltern. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte zuvor getwittert: „Für unser Land hat Priorität, Kita & Schule offen zu halten.“

In Mecklenburg-Vorpommern sind die Corona-Infektionszahlen zuletzt gesunken. Am Wochenende waren 146 neue Corona-Infektionen gemeldet worden. Am Wochenende davor waren es 163 gewesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die Anfang vergangener Woche in MV die Marke von 50 knapp überschritten hatte, lag am Sonntag bei 41,9.

Die Schulen brauchten in der Krise mehr Ressourcen, so die GEW. Die Kommunen als Schulträger müssten zusätzliches Personal für die Aufsichten und Dokumentationspflichten bereitstellen. Raumlüfter müssten für Räume angeschafft werden, die nicht gelüftet werden können, sowie FFP-2-Masken zum Schutz der Lehrer. Kleinere Gruppen und Wechselmodelle für den Schulbesuch seien denkbar. Und es müsse schneller gehen mit der digitalen Ausstattung für den Fernunterricht. Die Bildungspolitikerin der Linken, Simone Oldenburg, forderte einen Bildungsgipfel im Land zum Vorgehen in den kommenden Wochen.

Seit mehreren Tagen wird bundesweit intensiv über eine Entzerrung des Schulbetriebs diskutiert, um Kontakte zu reduzieren. Bei der Schalte der Länder-Regierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag war das Thema wegen erheblicher Differenzen allerdings von der Tagesordnung genommen und auf nächste Woche verschoben worden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: